Forscher aus Graz legen Richtwerte für die Sauerstoffversorgung bei Neugeborenen fest

Von Heidi Albrecht
21. November 2013

Der Sauerstoffgehalt im Blut und auch im Gehirn eines Neugeborenen hat einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung. Wissenschaftler aus Graz haben nun festgestellt, dass es wichtig ist, zu wissen, wo die optimale Sauerstoffmenge liegt. Denn sowohl zu wenig, als auch zu viel Sauerstoff kann für das Baby schwerwiegende Folgen haben.

Sauerstoffpartialdruck im Mutterleib

Im Mutterleib liegt der Sauerstoffpartialdruck im Blut in dem Bereich, welcher einer Höhe von rund 8.000 Meter entspricht. Betrachtet man einmal die Geburt, dann erlebt das Baby einen regelrechten Sturz vom Mount Everest auf den Meeresboden. Hier setzen die Wissenschaftler an, um das Neugeborene gegebenenfalls mit zusätzlichem Sauerstoff zu versorgen.

Messung der Sauerstoffsättigung im Blut

Wissenschaftler der MedUni in Graz haben hierfür folgendes unternommen. Die arterielle Sauerstoffsättigung beim Baby wurde über eine sogenannte Pulsoxymetrie gemessen. Um auch die Sauerstoffkonzentration des Blutes im Gehirn messen zu können, kommt die Nahinfrarot-Spektroskopie ins Spiel. Mit Hilfe von Infrarotlicht kann nachgewiesen werden, wie hoch die Sauerstoffsättigung im Blut des Gehirns ist. Denn die verschiedenen Bestandteile des Blutes reflektieren das Licht in unterschiedlicher Art und Weise.

Festlegung von Richtwerten bei zusätzlicher Sauerstoffversorgung

Erstmalig wurde anhand dieser Untersuchung die Sauerstoffsättigung im Gehirn eines Neugeborenen gemessen, das gerade einmal ein paar Minuten auf der Welt war. Anhand der Daten haben die Forscher nun Richtwerte festgelegt, welche entscheidend sind, wann es zu einer zusätzlichen Versorgung mit Sauerstoff kommen muss und wann nicht. Zudem wurde festgestellt, dass das Gehirn gegenüber anderen Organen unmittelbar nach der Geburt vorrangig mit Sauerstoff versorgt wird.