Humbug oder Wissenschaft: Bachelor of Homöopathie in Bayern umstritten

Von Nicole Freialdenhoven
24. Februar 2014

Obwohl die Homöopathie noch immer heftig umstritten ist und vielfach als "Pseudowissenschaft" bezeichnet wird, bietet das Bildungszentrum für Gesundheitsberufe im bayerischen Traunstein in Zusammenarbeit mit der Steinbeis-Hochschule in Berlin ab September einen Bachelor of Science in Homöopathie an: Rund 20 bis 25 Studenten sollen dann die "klassische Homöopathie auf Hochschulniveau" erlernen.

Kritiker bemängeln, das bis heute jede wirkliche wissenschaftliche Prüfung dieses Studienganges und der Homöopathie an sich fehle. Der Berliner Senat, der den von der Steinbeis-Hochschule angebotenen Bachelor als erste genehmigen musste, überprüfte lediglich Plausibilität des Inhalts und die Einhaltung rechtlicher Vorgaben. Die Akkreditierungsagentur, die neue Studiengänge zulässt, überprüft die Wissenschaftlichkeit ebenfalls nicht, sondern verlässt sich auf die anbietende Hochschule.

Wissenschaftler bemängeln, dass die Homöopathie keine Erforschung ihrer Grundlagen betreibe, sondern lediglich den mittlerweile 200 Jahre alten Schriften des Begründers Samuel Hahnemann folge, ohne sie zu hinterfragen. Bis heute fehlen wissenschaftliche Belege, dass die von Hahnemann postulierte Lehre der extrem verdünnten Wirkstoffe und Globuli wirklich Hand und Fuß hat. Dennoch gibt es in Deutschland zahllose Menschen, die auf Homöopathie schwören.