Maden und Blutegel im Dienst der Medizin

Von Heidi Albrecht
5. Februar 2014

Bei den Gedanken an Blutegel und Maden dreht sich bei den meisten der Magen um. An medizinische Therapien denken hier wohl die wenigsten. Doch diese Tiere leisten im Dienst der Medizin eine außerordentlich gute Arbeit.

Verwendung von Blutegeln in der Medizin

Schon vor 1.800 Jahren waren Blutegel Teil der Medizin. Sie wurden für den berühmten Aderlass eingesetzt. Vor allem bei Leiden, wie Rheuma, Krämpfen oder sogar auch bei Geisteskrankheit. Dann wurde es zunehmend still um den Blutegel und nun hat man seine Vorzüge wiederentdeckt. Besonders in der Chirurgie kommen Blutegel nun wieder zum Einsatz.

Werden abgetrennte Körperteile wieder angenäht oder Gewebe erneuert, kann es sein, dass mehr Blut in das transplantierte Gewebe fließt, als wieder abtransportiert werden kann. Das Gewebe könnte absterben. Hier kommen die Blutegel zum Einsatz. Sie saugen das Blut aus und sorgen so für das nötige Gleichgewicht. Die Therapie dauert so lang, bis ein natürlicher Zu- und Abfluss des Blutes wieder gewährleistet ist.

Blutegel in der Medizin werden besonders gezüchtet

Die Blutegel, welche in der Medizin zum Einsatz kommen, sind besondere Züchtungen und unterliegen selbstverständlich strengen Kontrollen. Darüber hinaus kommt jedes Tier auch nur einmal zum Einsatz. Studien haben zudem nachweisen können, dass Blutegel sogar bei Arthrose helfen können.

Neben den Blutegeln sind es auch Maden, die medizinisch helfen können. Ein sehr gewöhnungsbedürftiger Gedanke. Doch Maden ernähren sich von abgestorbenen Gewebe. Bei schlecht heilenden oder gar chronischen Wunden können die Maden helfen, das tote Gewebe zu entfernen. Innerhalb von zwei Tagen ist die Wunde gereinigt und der Heilungsprozess kann einsetzen.

Heute bekommen die Patienten die Maden nicht einmal mehr zu sehen. Sie verschwinden in einem sogenannten Bio-Bag im Verband. Selbstverständlich werden auch diese Maden extra gezüchtet und sind klinisch sauber.