Bisher wenig bekannt, doch als Therapie wirksam: die Heileurythmie

In der Heileurythmie setzt man auf Rhythmus und Bewegung, um Patienten ein besseres Körpergefühl zu geben

Von Cornelia Scherpe
19. Juni 2015

Von der Heileurythmie haben viele Menschen noch nie gehört und wer sich zum ersten Mal damit beschäftigt, wird ungläubig lächeln. Bei dieser Behandlung aus der alternativen Medizin handelt es sich um eine Art musikalische Bewegungstherapie.

Verbessertes Körpergefühl durch Eurythmie

Eurythmie setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern "eu" für "gut" und "rhythmόs" für ""Rhythmus"" zusammen. Es geht also um eine gute und elegante Bewegungsfähigkeit. In der Heileurythmie setzt man genau dieses Prinzip ein, um Patienten ein besseres Körpergefühl zu geben.

  • Eingespielte Musik,
  • selbst gesungene Lieder oder auch
  • einfache Worte

werden in ihrer Melodie und/oder dem Sprachrythmus in Bewegung umgesetzt. Für den Erfolg der Heileurythmie ist es wichtig, dass der Patient die Behandlung wirklich will und sich darauf einlässt. Nur wer sich aktiv mitbewegt, kann einen Effekt spüren.

Dabei geht die Therapie aber durchaus auf die körperlichen Voraussetzungen des Patienten ein. Wer wegen einer Krankheit nicht mehr stehen kann, darf die Übungen im Sitzen oder sogar im Liegen ausführen. Es geht nur darum, bewegbare Gliedmaßen in Bewegung zu versetzen.

Einsatzgebiete der Heileurythmie

Die Heileurythmie wird vor allen Dingen bei Menschen eingesetzt, die unter starker seelischer Anspannung stehen. Sie sollen während der Bewegung aus dem Problem heraustreten und einmal ganz bei sich sein. Die Therapie hilft daher bei

Die Therapie kann aber auch begleitend zum Einsatz kommen, um etwa Patienten mit Krebs eine seelische Stütze zu liefern. Die Therapeuten betonen dabei, dass die Heileurythmie nicht als alleinige Therapie zur Anwendung kommen sollte, sondern sich immer als Ergänzung zur Schulmedizin versteht.

Bisher ist die Heileurythmie nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen. Allerdings gibt es einige, die diese Therapie als wirksam anerkennen und daher im Zuge einer Zusatzleistung freiwillig für ihre Versicherten bezahlen.