Forscher wollen für Anti-Aging-Produkte neue Wege gehen

Von Cornelia Scherpe
9. Januar 2014

Es gibt bereits viele Produkte auf dem Markt, die einen Anti-Aging-Effekt haben sollen. Manche sind nicht wirklich wirksam, andere können der Zellgesundheit schaden und ein dauerhafter Stopp des Alterungsprozesses ist derzeit schlicht unmöglich. Dies ist jedoch für Forscher überall auf der Welt kein Grund, ihre Untersuchungen des Alterungsprozesses einzustellen, denn längst wissen wir noch nicht alles darüber.

Neuer Ansatz: Kommunikationsstörung

Ein Team aus US-Wissenschaftlern und Forschern aus Australien möchte nun einen neuen Weg gehen. Sie legen dabei den Gedanken zugrunde, dass die Alterung auf einer Kommunikationsstörung basiert. Diese Störung findet direkt in der Zelle statt und zwar zwischen dem eigentlichen Zellkern und den Mitochondrien.

Energielieferant Mitochondrien

Mitochondrien sind Zellbestandteile, die als Energielieferant der Zelle dienen und daher das Überleben der Zelle überhaupt erst möglich machen. Zwar besitzen Mitochondrien eigene Gene, aber sie haben keinen "freien Willen", da sie vom Zellkern direkt kontrolliert werden. Damit ihre Arbeit korrekt gemacht werden kann, findet eine Kommunikation zwischen beiden statt und dies wird durch den Austausch von Molekülen möglich.

Gestörter Energiehaushalt und Kofaktor NAD

Die Forscher haben nun die These, dass mit zunehmenden Alter diese Kommunikation gestört wird und so die Mitochondrien nicht mehr ausreichend Energie liefern. Der Energiehaushalt kommt ins Wanken und die Zelle altert. Doch warum sollte die Kommunikation zwischen den Zellbestandteilen im Alter schlechter werden? Hier konzentrierten sich die Forscher auf den sogenannten Kofaktor NAD.

Künstliche NAD-Vergabe bewirkt Anti-Aging-Effekt

Man kann bereits nachweisen, dass dieser mit zunehmenden Alter in immer geringeren Mengen vorkommt. Weshalb dies so ist, kann man noch nicht sagen. Doch künstliche Vergabe von NAD müsste nach dieser Theorie zu einen Anti-Aging-Effekt führen und genau das testete man bei Mäusen. Die Zellen der Mäuse verjüngten sich daraufhin tatsächlich. Obwohl die Tiere schon 22 Monate alt waren, lag das Alter der Zellen nun wieder bei sechs Monaten.