Durch Akupunktur die Ruhe selbst - Stressreaktion wird deutlich vermindert

Von Cornelia Scherpe
18. März 2013

Viele Methoden der chinesischen Heilkunst sind inzwischen auch in der westliche Welt angekommen. Viele Patienten schwören zum Beispiel auf das Setzen von Akupunkturnadeln. Durch sie sollen diverse Krankheiten ganz schonend behandelt werden.

Zwar ist die Akupunktur inzwischen eine anerkannte Heilmethode, allerdings forscht die Wissenschaft noch immer danach, wie genau sie funktioniert. Das Warum bleibt in manchen Fällen noch immer rätselhaft und lässt Kritiker immer wieder an einen Placeboeffekt glauben. Nun haben Forscher aus den USA aber ein neues Puzzelstück gefunden. Sie konnten biologisch nachvollziehen, warum das Setzen der Nadeln an bestimmten Stellen tatsächlich zu mehr innerer Ruhe führt.

Für dieses Experiment arbeiteten sie mit Ratten. Die Nagetiere haben laut chinesischer Medizin die gleichen Akupunkturpunkte wie Menschen. Man bildete zwei Gruppen, wobei man nur bei einer die Nadel am korrekten Punkt setzte. Der "Zusanli"-Punkt wurde bei diesen Tieren für 14 Tage stimuliert, während die anderen Ratten eine Scheinbehandlung bekamen und die Akupunktur an der falschen Stelle erfolgte. Nun stresste man die Tiere, indem man sie für jeweils eine Stunde am Tag in ein Eisbad setzte. Es ließ sich beobachten, dass der Körper daraufhin seine Hormonausschüttung änderte. Die Ratten reagierten mit Stress. Jene mit richtiger Akupunktur hatten aber deutlich weniger Botenstoffe für Stress im Körper.

Interessant war auch, dass man die Ratten auch nach Ende der Akupunktur weiterhin reizen konnte und sie dennoch deutlich gelassener blieben. Das Setzen der Nadeln regulierte also nicht nur bereits vorhandenen Stress, sondern konnte auch vor weiteren Stressreaktionen schützen.