Meditation sowie Yoga verändern womöglich das Gehirn und stärken das Immunsystem

Über die medizinisch relevanten Wirkungsweisen von Yoga - alleiniger Effekt weiterhin unklar

Von Cornelia Scherpe
26. September 2017

Noch immer wird Yoga von so manchen Menschen belächelt und auch Meditation wird mit einem Achselzucken dem Bereich der Spiritualität zugeschrieben und damit als "unreal" eingestuft. Doch immer wieder zeigen wissenschaftliche Studien, dass Menschen durch beides einen Gewinn für ihr eigenes Leben haben und der wird mehr und mehr auch auf medizinischer Ebene nachweisbar.

Die Studie widmete sich 26 gesunden Menschen, die insgesamt zwölf Wochen jeden Tag Yoga betrieben und einmal in 24 Stunden meditierten. Alle Teilnehmer hatten bereits Yoga-Erfahrung und mussten daher keine Zeit mit dem Erlernen der Grundlagen verbringen. Sie befolgten zudem unter Aufsicht eine vegetarische Diät, denn während der drei Monate lebten sie in einem medizinischen Zentrum.

Bessere Werte - Ernährung und Freizeit ebenso entscheidend

Zum Studienstart wurde je eine Blut- und Speichelprobe genommen, um zum einen nach dem Stresshormon Cortisol und zum anderen nach BDNF zu sehen. BDNF ist ein Wachstumsfaktor, der bei Mangel mit Demenz in Verbindung gebracht wird. Ferner kontrollierte man den Wert von Entzündungsmarkern. Nach drei Monaten wurde erneut Speichel und Blut analysiert und die Ergebnisse verglichen.

Der BDNF-Wert war durch tägliche Meditation und Yoga bei allen Teilnehmern gestiegen. Die pro-inflammatorischen Zytokine, also Stoffe, die Entzündungen verursachen, waren zurückgegangen und gleichzeitig die anti-inflammatorischen Zytokine gestiegen. Cortisol lag am Ende der Studie in einer Konzentration vor, die eine gesunde Aktivität statt ängstlicher und depressiver Zustände ermöglichte.

Damit wurde zumindest ein weiterer Hinweis gesammelt, dass Yoga und Meditation das Gehirn positiv beeinflussen und das Immunsystem stärken. Die Aussagekraft der Studie wird allerdings vermindert, da gleichzeitig eine vegetarische Diät und eine Pause der Alltagsjobs im Gesundheitszentrum erfolgten.

Diese Faktoren können ebenfalls auf die verbesserte Gesundheit gewirkt haben und verzehren damit das Ergebnis. Größere Studien mit anderen Rahmenbedingungen sind daher weiterhin notwendig.