Unterschiedliche Anwendungsgebiete und Durchführung von Reiki

Als Reiki bezeichnet man eine alternativmedizinische, japanische Behandlungsmethode. Zur Behandlung von psychischen Problemen, funktionellen Störungen oder zum Abbau von Stress, kann Reiki zur Anwendung kommen. Dabei werden bestimmte Körperstellen berührt, um heilende Lebensenergie zu übertragen.

Von Jens Hirseland

Als Kind spendet die elterliche Hand Trost und Linderung bei Bauchschmerzen oder Zahnweh. Kein Wunder, denn das Kind spürt die Nähe und Zuwendung seiner Eltern und vergisst regelrecht seine Beschwerden.

Doch auch, wenn wir den Kinderschuhen entwachsen sind, legen wir instinktiv die Hand dort hin, wo es schmerzt. Anhänger des Reiki nutzen diese Beobachtung und preisen das Handauflegen als heilende und reinigende Methode an. So soll Reiki energetisches Ungleichgewicht im Körper in geordnete Bahnen lenken und so die Selbstheilungskräfte des Körpers stärken. Die kosmische Energie macht's möglich.

Das Wort Reiki bedeutet so viel wie "universale Lebensenergie" und steht für eine ganzheitliche Entspannungs- und Heilmethode, bei der sich der Heilende der kosmischen Energie bedient, die in allen Dingen ruht. Die feinstoffliche Energie wird schon seit vielen Jahrhunderten für die Linderung zahlreicher Beschwerden angewendet, der Begriff "Reiki" ist mit seinen hundert Jahren jedoch noch recht jung.

Harmonisierung von Körper, Geist und Seele

Reiki ist Lebensenergie, Kraft und Heilung. Negative Erlebnisse, Krankheiten oder Unruhe rauben Energien und führen zu innerem Ungleichgewicht. Reiki-Anwendungen öffnen diese Energiezentren und führen zu Harmonisierung von Körper, Geist und Seele. Durch Auflegen der Hände werden die Selbstheilungskräfte angeregt - der Geist wird wacher. Reiki führt zu Selbsterkenntnis und unterstützt gleichzeitig die Entwicklung der Persönlichkeit.

Reiki-Arbeit wird weltweit praktiziert und ist völlig unabhängig von Glaubensrichtungen. Jeder Mensch kann Reiki erlernen, wenn er die Bereitschaft mitbringt, einfach etwas geschehen zu lassen. Es geht nicht um Disziplin oder Willensanstrengung, sondern um Offenheit, Liebe und Freude.

Ziel und Zweck

Ziel und Zweck von Reiki ist die Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens sowie die ganzheitliche Behandlung und Prävention von Beschwerden und Krankheiten durch die Übertragung von Lebensenergie von einem Menschen zum anderen. Die Behandlung erfolgt durch

  • das Auflegen der Hände,
  • die Verwendung von Mantras oder
  • durch symbolische mentale Arbeit.

Spirituelles Wachstum und Lebensfreude

Reiki spricht alle Seins-Ebenen an, stärkt das Selbstbewusstsein und baut Stress ab. Durch verschiedene Reiki-Methoden werden Blockaden gelöst und Ursachen für Erkrankungen erkannt. Menschen spüren in der Regel schon nach der ersten Behandlung innere Ruhe und tiefe Entspannung. Reiki

  • fördert spirituelles Wachstum,
  • schenkt mehr Lebensfreude,
  • steigert die Vitalität,
  • schützt vor Energieverlust und
  • kann Schmerzen lindern.

Tradition

Der Begriff Reiki setzt sich aus den japanischen Worten rei und ki zusammen, was übersetzt Geist bzw. Seele und Lebensenergie bedeutet. Begründet wurde die Reiki-Methode in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von dem japanischen Mönch Mikao Usui (1865-1929). Dieser machte es sich zum Ziel, jene Kraft zu finden, mit der Jesus Christus, nach den Lehren des Neuen Testaments, Kranke geheilt hatte.

Nach einer Legende soll Usui im Jahre 1922 nach dreiwöchiger Fastenzeit eine Vision gehabt haben, in der sich ihm die Reiki-Methode offenbarte. Anschließend gelang es Usui eigene Beschwerden und die Zahnschmerzen seiner Frau zu heilen. Danach beschloss Mikao Usui dieses Phänomen weiter zu beobachten und zudem zu unterrichten.

Internationale Verbreitung

Zunächst wurde Reiki nur von Lehrer zu Schüler weitergegeben, wobei ausschließlich eine mündliche Überlieferung erfolgte. Im Laufe der Jahre verbreitete sich die Reiki-Methode über Japans Hauptstadt Tokio bis nach Hawaii. Von dort aus gelangte sie schließlich auch in die USA und nach Europa.

Vor allem in europäischen esoterischen Kreisen verbreitete sich Reiki sehr schnell.

Wirkungsprinzip

Beim Reiki soll durch das Auflegen der Hände Lebensenergie auf einen selbst oder andere Personen übertragen werden. Durch die Lebensenergie kommt es zur Anregung der Selbstheilungskräfte, was sich sowohl auf den Körper als auch auf den Geist positiv auswirkt. Diese Methode kann auch bei Pflanzen oder Tieren zur Anwendung gelangen.

Grundlagen

Grundlage von Reiki ist die Annahme, dass eine universelle Lebensenergie, das Ki, existiert. Durch das Auflegen der Hände wird diese Lebensenergie auf den zu behandelnden Menschen übertragen, um dort heilsam zu wirken. Dabei gehen die Anwender des Reiki davon aus, dass sich in der Mitte des Körpers sieben Chakren (Energiezentren) befinden.

Wird der Energiefluss der Chakren gestört, kommt es zu Beschwerden und Erkrankungen.

Aber auch geistige Fehleinstellungen können zu Beschwerden führen. Mit Hilfe des Reiki soll der gestörte Energiefluss wiederhergestellt und dadurch Krankheiten geheilt werden.

Zu den Grundlagen des Reiki gehören zudem die von Usui Mikao aufgestellten einfachen fünf Lebensregeln.

  1. So soll man sich nicht ärgern, sondern sich stattdessen lieber auf das Heute konzentrieren,
  2. sich keine Sorgen machen,
  3. dankbar sein,
  4. hart arbeiten,
  5. und sich freundlich zu anderen Menschen verhalten.

Um Reiki praktizieren zu können, benötigt man einen Einführungskurs durch einen Reiki-Meister. Dieser nimmt eine so genannte Einweihung vor, bei der eine Energieverbindung zwischen einem selbst und der Reikiquelle hergestellt wird. Auf diese Weise lernt man, wie man positive Lebensenergie aufnimmt und Energieblockaden löst.

Anwendungsgebiete

Reiki wirkt auf körperlicher Ebene

  • schmerzlindernd,
  • durchblutungsfördernd,
  • entgiftend,
  • wärmend,
  • entkrampfend und
  • entschlackend.

Auf seelischer Ebene soll Reiki

  • Lebensfreude wecken,
  • Ängste, Stress und Gefühlsblockaden abbauen und
  • Vertrauen und Ausgeglichenheit schenken.

Zur Anwendung kommt Reiki vor allem bei

Reiki-Therapien dienen auch zum Abbau von Stress oder zur Unterstützung von anderen Behandlungen.

Kostenübernahme

Die medizinische Wirksamkeit von Reiki konnte bislang jedoch nicht hinreichend bewiesen werden. Die Kosten für eine Reiki-Behandlung werden daher normalerweise auch nicht von den Krankenkassen übernommen.

Ablauf einer Reiki-Behandlung

Der Patient bzw. Klient liegt oder sitzt vor dem Reiki-Praktizierenden, der seine Hände über die Energiezentren wandern lässt. In den Körperregionen, in denen die Energie fließt, spürt der Klient ein leichtes Kribbeln oder Wärmegefühl. Der Reiki-Praktizierende schafft eine Verbindung zwischen dem energetischen Ungleichgewicht des Klienten und der "universalen Energie". Die Energie spürt die Ursprünge der seelischen oder körperlichen Beschwerden auf und gleicht die ihnen zugrunde liegenden gestörten Energieschwingungen aus.

Dadurch soll der Körper in die Lage kommen, sich selbst zu heilen und Blockaden abzubauen. Außerdem sollen negative Denkmuster verschwinden, um eine ganzheitliche Genesung zu erreichen.

In den Körperregionen, in denen die Energie fließt, spürt der Klient ein leichtes Kribbeln oder Wärmegefühl
In den Körperregionen, in denen die Energie fließt, spürt der Klient ein leichtes Kribbeln oder Wärmegefühl

Durchführung

Ausgeführt wird die Reiki-Behandlung in der Regel von einem Reiki-Meister. Vor der Behandlung wird keine Diagnose gestellt. Der Reiki-Meister überprüft lediglich durch das Auflegen seiner Hände, in welchem Energiezustand sich der Patient befindet.

Vorbereitung

Vor der Durchführung einer Reiki-Anwendung, ist es wichtig, sich entsprechend vorzubereiten. So wird empfohlen, Dinge, die einen belasten, aufzuschreiben. Dabei kann es sich um

handeln. Durch das Notieren der Faktoren, die einen daran hindern, sich zu entspannen, teilt man sozusagen seinem inneren Arzt mit, was er beheben soll.

Dabei darf man sich jedoch nicht unter Druck setzen. Besser ist es, liebevoll und nachsichtig zu sich zu sein.

Da beim Reiki eine Selbstbehandlung mit den Händen erfolgt, wird empfohlen, vorher mit dem Reiki-Meister abzusprechen, welche Anwendungen am besten geeignet sind. Unterstützend auf den Energiefluss können auch Musik oder bestimmte Farben wirken.

Ablauf

  1. Der Patient legt sich für die Durchführung der Behandlung bekleidet auf eine Matte.

  2. Danach versucht der Reiki-Meister sich durch fünfzehnminütiges Auflegen der Hände auf die Stirn, sich auf den Patienten einzustimmen.

  3. Danach werden verschiedene Stellen des Körpers wie Brustkorb, Kopf, Bauch und Hals berührt, um die Chakren, die Energiezentren des Körpers, mit Energie zu versorgen.

  4. Falls erforderlich, werden auch weitere Körperteile in die Behandlung miteinbezogen.

Die Dauer einer Reiki-Sitzung liegt normalerweise bei 30 Minuten. Anschließend ruht sich die behandelte Person noch eine Weile aus.

Ausbildung zum Reiki-Meister

Reiki kann auch selbst erlernt werden. So bieten verschiedene Schulen spezielle Wochenendseminare an. Doch erst wer den dritten Grad des Reiki erlangt hat, darf sich Reiki-Meister nennen.

Der Reiki-Lehrer weiht den Schüler in die einzelnen Grade ein.

Wer den dritten Grad des Reiki erreicht darf sich Reiki-Meister nennen
Wer den dritten Grad des Reiki erreicht darf sich Reiki-Meister nennen

Die traditionellen drei Grade des Usui-Reiki-Systems

Im Usui-Reiki-System gibt es drei traditionelle Grade.

Erster Grad

Reiki-Schüler sind schon nach dem ersten Grad in der Lage, Energien durch die Hände auf andere Menschen zu übertragen. Die Einweihung im ersten Grad öffnet den Reiki-Kanal, den jeder Mensch besitzt. Ebenso werden Regeln und Weisheiten im Umgang mit Reiki vermittelt.

Zweiter Grad

Im zweiten Grad erlangen Reiki-Schüler die Fähigkeit, noch mehr Energien zu bündeln, die sie unabhängig von Zeit und Raum auf geistiger und emotionaler Ebene anwenden. Jeder Schüler sollte innerlich immer vollkommen bereit und ohne Zweifel sein, wenn er die nächste Reiki-Stufe erreichen will.

Dritter Grad

Die letzte Einweihung erfolgt über den dritten Grad und richtet sich an Praktizierende, die ihr Bewusstsein noch weiter ausbilden und erforschen wollen. Der dritte Grad schließt mit dem Reiki-Meister ab und kennzeichnet die höchste Reiki-Stufe.

Geistheilung mit Rainbow-Reiki

Rainbow-Reiki ist eine Form der Geistheilung und gehört zu den spirituellen Heilmethoden. Die Verbindung mit dem höheren Selbst erschließt neue Wege, um mehr über den Sinn des Lebens zu erfahren. Menschen lernen auf einfache Weise, wie sie Kraft von Engeln oder aufgestiegenen Meistern erhalten. Auch die Herstellung von Energie-Essenzen ist Teil des Rainbow-Reiki, genauso wie Geistreisen oder die Erhöhung der Schwingungen durch das Aufladen von Heilsteinen.

Wer sich für Rainbow-Reiki oder traditionelles Reiki interessiert, findet eine Vielzahl an Reiki-Schulen, die Seminare und Workshops für Ausbildungen bis zum Reiki-Meister anbieten.

  • Walter Lübeck und Frank A. Petter und William L. Rand Das Reiki-Kompendium, Windpferd, 2000, ISBN 3893853405
  • Andreas Dalberg Der Weg zum wahren Reiki-Meister, Droemer Knaur, 2000, ISBN 3426870355
  • Wolfgang Distel und Wolfgang Wellmann Die Praxis des Reiki, Goldmann Verlag, 1997, ISBN 3442139422
  • Frank A. Petter und Tadao Yamaguchi und Chujiro Hayashi Die Reiki-Techniken des Dr. Hayashi, Windpferd, 2003, ISBN 3893854088
  • Mikao Usui Original Reiki-Handbuch des Dr. Mikao Usui., Windpferd, 1999, ISBN 3893853200
  • Brigitte Müller und Horst H. Günther Reiki, Heile dich selbst, Erd Verlag, 2002, ISBN 3813802094
  • Anne Charlish und Angela Robertshaw Reiki. Geheime Künste., Taschen Deutschland, 2003, ISBN 3822824984

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