Musik als Sterbebegleitung

Eine musikalische Begleitung kann den Abschied vom Leben erleichtern

Von Jutta Baur
7. März 2012

Musik spricht den Menschen ganz unmittelbar an. Sie wühlt auf, erfreut oder beruhigt. Darum nutzt man sie auch in verschiedenen medizinischen Anwendungsbereichen. Es gibt bereits Erfahrungen mit Kopfschmerzpatienten oder solchen, die unter einem Tinnitus oder Depressionen leiden. An der Hochschule Heidelberg werden derzeit noch weitergehende Überlegungen angestellt.

Musik kann Angst mindern

Die dortigen Musiktherapeuten möchten Sterbende auf ihrem letzten Weg begleiten. Momentan arbeiten die Experten mit einer palliativen Station des St. Vincentius Krankenhauses zusammen. Alexander Wormit, Professor und Musiktherapeut von der musiktherapeutischen Ambulanz der Heidelberger Hochschule erklärt, dass Musik auch die Angst mindern kann. Durch die Gefühle und Erinnerungen, die bei einer Musikbegleitung, auftauchen, kann der Sterbende sich leichter vom Leben verabschieden. Körperliche Begleiterscheinungen, die den Patienten belasten, reduzieren sich.

Ob das Musizieren aktiv oder passiv stattfindet, liegt an der Verfassung des Kranken. Entweder wird der Therapeut tätig oder es gibt ein gemeinschaftliches Singen und Spielen. Selbst Angehörige profitieren von einer Musikbegleitung. Auch deren Leid kann durch Musik gelindert werden. Professor Wormit arbeitet mit Saiteninstrumenten, wie Gitarren oder einer Art Harfe oder Klanginstrumenten. Wie lange eine solche musikalische Sitzung dauert ist völlig variabel. Sie kann fünf Minuten oder anderthalb Stunden andauern.

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