Die Kraft der Meditation - Schmerzen ohne Medikamente behandeln

Durch die Herbeiführung einer tiefen Trance, lässt sich die Schmerzwahrnehmung beeinflussen

Von Cornelia Scherpe
28. Oktober 2011

Meditation wird bereits seit Jahrtausenden betrieben. Mittels spezieller Atemtechniken und gezielter Entspannung können Körper und Geist in eine Art Trance versetzt werden. Stress wird wie von selbst abgebaut und es stellt sich innere Ruhe ein. Mediziner beschäftigen sich schon länger mit der Meditation und können dank heutiger moderner Technik auch die Prozesse im Hirn während der Meditation mitverfolgen.

Schmerzlinderung durch Tiefenentspannung

Eine aktuelle Studie zeigt nun, wie man durch das Herbeiführen der tiefen Entspannung auch Schmerzen lindern kann. Man bat 15 Menschen, die zuvor noch nie mit dem Thema in Berührung gekommen waren, viermal zu einer Meditationsgruppe zu gehen. Dort lernten die Testpersonen, den Zustand herbeizuführen und zu halten. Vor jeder Sitzung und unmittelbar danach wurde mittels ASL-MRT das Gehirn der Probanden gescannt.

Einfluss auf die Schmerzwahrnehmung

Vor den Untersuchungen legte man an eines ihrer Beine eine Manschette an, die für einige Minuten eine Hitze von 50 Grad Celsius erzeugte. Das Ergebnis: vor der Meditation reagierten alle Studienteilnehmer mit deutlichen Schmerzen. Danach jedoch wurde die Hitze kaum noch als schmerzend wahrgenommen. Eine Schmerzreduktion bis zu 93 Prozent konnte festgestellt werden.

Die Prozesse, die während der Meditation im Kopf ablaufen, sind ganz erstaunlich. Im somatosensorischen Kortex war die Aktivität des Hirns gesunken. Diese Region ist bei uns nachweislich für die Schmerzwahrnehmung verantwortlich.