Ergebnis einer Studie - Meditation kann Schmerzempfinden abschwächen

Wer regelmäßig meditiert, kann auch als Schmerzpatient ohne große Schmerzen leben

Von Frank Hertel
7. April 2011

Robert C. Coghill lehrt und forscht am Wake Forest Baptist Medical Center. Im "Journal of Neuroscience" berichtet er von einer Studie zum Thema Meditation und Schmerzempfinden. Sein Ergebnis lautet, dass schon wenig Meditation das Schmerzempfinden stark abschwächen kann.

Er hatte 15 gesunde Menschen vier mal 20 Minuten meditieren lassen. Dabei konzentrierten sich die Probanden auf eine spezielle Atemtechnik. Keiner der Teilnehmer hatte zuvor Erfahrung mit meditativen Übungen.

Bereiche für Schmerzempfinden im Gehirn nach Meditation weniger aktiv

Vor und nach der Meditation maß er ihre Hirnströme mit einem Arterial Spin Label Magnetresonanztomografen (ASL-MRT). Mit diesem Gerät kann man besonders gut länger anhaltende Gehirnprozesse abbilden. Außerdem trugen die Probanden vor und nach der Meditation am rechten Bein ein schmerzerzeugendes Hitzegerät, mit dem die Haut fünf Minuten lang auf bis zu 50 Grad Celsius aufgeheizt wurde.

Es zeigte sich, dass der primäre sensomotorische Kortex nach der Meditation weniger aktiv war. Er ist für die Schmerzwahrnehmung zuständig und war bei den Probanden vor der Übung sehr aktiv. Außerdem erhöhte die Meditation die Hirnaktivität im vorderen cingulären Kortex, in der anterioren Insel und im orbi-frontalen Kortex. Je aktiver diese Regionen seien, um so weniger intensiv nehme man Schmerzen wahr, sagte Coghill.

Insgesamt konnte er eine Reduktion des Schmerzempfindens durch Meditation im Bereich zwischen 11 und 93 Prozent nachweisen. Er ist daher der Meinung, dass Meditation für Schmerzpatienten eine große Hilfe sein könnte.