Wege aus dem Stress mit Meditation

Regelmäßiges Meditieren verändert Hirnregionen für Empathie, Besonnenheit und Stressbewältigung

Von Karin Sebelin
25. Januar 2011

Neue Studie - Forscher empfehlen in "Psychiatry Research: Neuroimaging", einem wissenschaftlichen Fachblatt, das Meditieren zur Stressreduktion. Schon ein über acht Wochen durchgeführtes regelmäßiges Meditieren bewirkt im Gehirn Veränderungen in den Bereichen, die für die Stressbewältigung, die "Empathie" und die Besonnenheit verantwortlich sind. Dies konnten amerikanische Forscher mittels Magnetresonanztomographie beweisen.

Entspannung und Zufriedenheit

Die Autorin der durchgeführten Studie, Sara Lazar, die aus dem Massachusetts General Hospital stammt, erläutert, dass Meditieren direkte Entspannung und Zufriedenheit erzeugt. Außerdem stimuliere das regelmäßige Meditieren die Psyche und das Denkvermögen. Meditieren bringt also nicht nur Mönchen Ruhe und Einkehr.

Die Forscher konnten bereits früher aufzeigen, dass die Strukturen im Gehirn bei Meditierenden anders aussehen als bei Nicht-Meditierenden. Die Hirnrinde in den Regionen mit Sitz für Achtsamkeit und Gefühlsverarbeitung war deutlich markanter. Sie glaubten, dass diese Erscheinung durch das Meditieren begründet sein könnte, waren sich aber nicht ganz sicher.

Deshalb starteten sie einen Versuch mit 16 Probanden, die acht Wochen lang regelmäßig an einem Meditationsprogramm zur Stressbewältigung teilnehmen mussten. Die Teilnehmer mussten hierfür pro Tag 30 Minuten meditieren.

Deutliche Veränderungen in den Gehirnstrukturen

Vor dem Start der Studie und bei Abschluss derselben wurden per Magnetresonanztomographie Bilder vom Hirn der Probanden gemacht. Tatsächlich hatten sich die Gehirnstrukturen bei den Teilnehmern in den acht Wochen geändert. Es konnte eine größere Dichte der "Masse" im linksseitigen "Hippocampus", einem Bereich für die Stressbewältigung und für das Denken, verzeichnet werden.

Die Teilnehmer selbst fühlten sich viel entspannter, ruhiger und weniger stressanfällig. Zum Vergleich wurde die Struktur des Hirns bei nicht-meditierenden Probanden untersucht - hier blieb die Struktur ohne Veränderung.

Die Studienleiterin, Britta Hölzel, meint, dass es schon bemerkenswert sei, wie einfach man damit auf seine "Lebensqualität" und sein Wohlergehen Einfluss nehmen könne.

Wie lange dieser positive Effekt bei Meditierenden anhält, soll jetzt in neuen Studien untersucht werden.