Depressiv während der Schwangerschaft? Licht hilft

Bei Depressionen während der Schwangerschaft soll Licht den Frauen wieder zu Freude verhelfen

Von Jutta Baur
8. April 2011

Im "Journal of Clinical Psychiatry" veröffentlichten zwei Wissenschaftler der Universität Basel ihre Ergebnisse einer Studie zur Schwangerschaft. Sie analysierten die Möglichkeit, mit Licht einer Depression während der Schwangerschaft entgegenzuwirken.

Dazu untersuchten sie 27 schwangere Frauen mit starken Depressionen. Innerhalb von fünf Wochen wurden sie täglich weißem oder rotem Licht ausgesetzt. Dabei wurde entweder weißes Licht mit 7.000 Lux oder rotes mit 70 Lux verwendet. Die zweite Variante war als Placebo zur Kontrolle gedacht. Einmal pro Woche füllten die Frauen Interviewbögen aus, in denen sie ihre Befindlichkeit, sowie mögliche Auswirkungen der Lichttherapie eintrugen.

Licht als unschädliche Therapieoption für das ungeborene Kind

Nach der Testzeit gab es bei den Schwangeren mit weißer Bestrahlung eine deutliche Verbesserung ihres Zustandes. 81 Prozent fühlten sich weniger depressiv. 69 Prozent hatten sogar keine Symptome mehr. Die Kontrollgruppe zeigte eine Besserung von 46 Prozent und eine Beschwerdefreiheit von 36 Prozentpunkten.

Die Wissenschaftler schließen daraus, dass eine Behandlung mit Licht eine nützliche Alternative zur herkömmlichen pharmakologischen Medikation darstellt. Neben dem Kostenaspekt steht vor allem die nebenwirkungsarme Therapie im Vordergrund. Sie birgt kein Risiko für das ungeborene Leben. Man schätzt, dass um die 10 Prozent der schwangeren Frauen an einer behandlungsbedürftigen Depression leiden. Sie laufen Gefahr, eine Früh- oder Fehlgeburt zu erleiden und einen Säugling mit zu wenig Gewicht zur Welt zu bringen.