Blaues Licht gegen Depressionen - Es beeinflusst die Gefühlsverarbeitung und stellt die innere Uhr

Durch Therapie mit blauem Licht wirken wir Müdigkeit entgegen und erhöhen unsere Aufmerksamkeit

Von Melanie Ruch
27. Oktober 2010

Lichttherapien werden bereits erfolgreich bei Depressionen eingesetzt. Das Licht hilft dabei die innere Uhr wieder einzustellen und beeinflusst die Verarbeitung von Gefühlen im Gehirn. Forscher der Universität in Liège in Belgien fanden in einer Studie heraus, dass sich vor allem blaues Licht auf die Aktivitäten im Hirn auswirkt.

Durchführung und Ergebnis

Insgesamt 17 Teilnehmer sollten sich Aufzeichnungen von Gesprächen anhören und sich dabei auf das Gesagte konzentrieren. Bei einem Teil der Gespräche wurde mit neutralen Stimmen gesprochen, bei dem anderen Teil klangen die Stimmen verärgert.

Während die Probanden den Gesprächen lauschten, setzten die Wissenschaftler sie abwechselnd für je 40 Sekunden blauem und anschließend grünem Licht aus. Zwischen dem Wechsel gab es immer eine kurze Dunkelphase. Während dem gesamten Versuch wurden die Hirnaktivitäten der Teilnehmer aufgezeichnet.

Die Forscher stellten fest, dass die Hirnaktivität vor allem bei blauem Licht zunahm, wenn die Gesprächspartner verärgert waren. Besonders der Teil des Temporallappens, der für die Verarbeitung von Stimmen zuständig ist und der Hippocampus, der die Gefühle verarbeitet, zeigten hohe Aktivitäten.

Auch der Hypothalamus zeigte eine stärkere Aktivität beim blauen Licht. Dieser Teil des Gehirns bereitet körperliche Reaktionen vor. Zudem verbesserte das blaue licht die Aufmerksamkeit der Teilnehmer und wirkt Müdigkeit entgegen.