Hypnose in der Medizin kann viel, aber nicht alles

Von Cornelia Scherpe
26. Oktober 2012

Immer wieder hört man davon, dass Menschen mit Zahnarztangst dank Hypnose behandelt werden konnten oder jemand auf diesem Wege von den Zigaretten los kam. In der Welt der Medizin ist Hypnose inzwischen ein Thema, das durchaus ernst genommen wird. Allerdings warnen Hypnose-Spezialisten immer wieder davor, die Möglichkeiten der Methode zu überschätzen. Alles kann man auf diesem Wege nicht behandeln.

Tatsächlich kann mit Hypnose eine bessere Verbindung zum eigenen Körper hergestellt werden. Das Bewusstsein wird durch verschiedene Techniken umgangen, damit man direkt mit der Ebene des Unterbewusstseins sprechen kann. So können zum Beispiel verdrängte Erinnerungen an ein Traumata wachgerufen oder auch Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Daher kann Hypnose bei seelisch kranken Menschen sehr gut helfen, um Depressionen oder Phobien aufzulösen.

Die Selbstheilung hat natürlich ihre Grenzen. Der Körper kann auch unter Hypnose nur das Leisten, was innerhalb seiner natürlichen Grenzen liegt. So kann man beispielsweise stressbedingte Kopfschmerzen mindern oder aber häufige Erkältungen besiegen, die ebenfalls auf einen stressüberladenen Alltag zurückgehen.

Hypnose funktioniert auch nicht bei jedem Menschen. Gut 50 Prozent aller Patienten sprechen nicht auf diese Methode an und nur knapp zehn Prozent sind sehr empfänglich für die Umgehung des Bewusstseins. Dennoch sind Krankenkassen oft bereit, den Therapieversuch zu bezahlen, wenn man gleichzeitig in einer Schmerztherapie oder in einer Verhaltenstherapie ist.