Problem Übergewicht: Künstliche Zusatzstoffe und das Gehirn lassen viele Diäten scheitern

Von Nicole Freialdenhoven
3. Juli 2012

Seit Jahren füllen Diätbände und Ernährungsratgeber jeder Art die Bücherregale Deutschlands und doch scheitern die meisten Diäten nach wie vor. Selbst Fitnessstudio, Jogging, "Light"-Ernährung und die berühmten fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag scheinen nicht vor Übergewicht zu schützen: Der Grund könnte im bis heute nicht ganz erforschten menschlichen Stoffwechsel liegen.

Der Autor Hans-Ulrich Grimm sieht vor allem die vielen Kunststoffe im heutigen Essen als problematisch an. Durch Fertignahrung gelangen viel mehr künstliche Aromen, Süßstoffe und andere Kunststoffe in den menschlichen Körper, die die Appetitregulierung stören, kritisiert er in seinem Buch "Die Kalorienlüge". Vor allem der Geschmacksverstärker Glutamat ist umstritten: Vielen gilt er als Auslöser für "Fressgier", weil eine immer höhere Dosis notwendig wird um im Körper das gleiche Glücksgefühl auszulösen.

Professor Dr. Achim Peters von der Unversität Lübeck sieht jedoch das menschliche Gehirn als Hauptschuldigen: Es beansprucht mit Abstand die meiste Energie in Form von Glukose für sich selbst. Durch Faktoren wie Stress, Einsamkeit und Traumata wird die Versorgung jedoch gestört und andere Organe nehmen die Energie auf. Das Gehirn reagiert darauf mit einem ständigen Hungergefühl, das den Betroffenen dazu verleitet, immer wieder zu essen um das Hirn mit Glukose zu versorgen.