Antibiotika im Käse: Augen auf im Supermarkt

Von Nicole Freialdenhoven
29. Juni 2012

Wer häufig Käsesorten isst, die mit dem Zusatzstoff Natamycin versetzt sind, riskiert die Bildung resistenter Erreger im menschlichen Immunsystem. Darauf weist die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hin, die die Verwendung von Natamycin bei Käserinden kritisiert. Als Zusatzstoff E235 schützt Natamycin Käse vor Schimmel und Bakterienbefall, wird jedoch zugleich in der Humanmedizin als Antibiotikum eingesetzt.

Besonders der französische Käsehersteller Bongrain wurde dafür kritisiert, seinen "St.Albray Klosterkäse" mit dem Vermerk auszustatten, dass die Rinde essbar sei, obwohl sie mit Natamycin behandelt wurde. Doch auch andere große Hersteller nutzen den Stoff sowohl bei Schnittkäste als auch bei Hartkäse. Schwieriger wurde die Beurteilung beim Kauf von losem Käse an der Theke, bei dem keine Inhaltsstoffe angegeben werden.

Um das Essen von Natamycin möglichst zu vermeiden, sollte die Käserinde bei allen Schnitt- und Hartkäsesorten großzügig abschnitten werden, raten die Verbraucherschützer. Frischkäse und Weichkäse wie Camembert und Brie können dagegen bedenkenlos verzehrt werden: Bei diesen Käsesorten darf der Zusatzstoff E235 nicht verwendet werden.