Vitamin-K-Antagonisten helfen bei Vorhofflimmern besser als gedacht

Von Cornelia Scherpe
4. Juni 2012

Die sogenannten Vitamin-K-Antagonisten sind Medikamente, die bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen helfen können. Die Mittel hemmen din Wirkung des Vitamin K und das hat zur Folge, dass das Blut weniger schnell gerinnt. Es handelt sich also um Gerinnungshemmer, die das Blut verdünnen und damit Blutgerinnseln vorbeugen. Menschen mit einem Vorhofflimmern profitieren älteren Studien zufolge nicht besonders von den Vitamin-K-Antagonisten und daher wurden die Mittel in der Praxis weniger oft eingesetzt. Dies könnte sich nun wieder ändern, denn aktuelle Studien zeigen andere Ergebnisse. Demnach wurde die Wirkung bisher unterschätzt.

Man betrachtete acht Studien, die insgesamt 32.053 Personen mit Vorhofflimmern betreut hatten. Die Patienten hatten den Vitamin-K-Antagonisten "Warfarin" erhalten. 55 bis 68 Prozent der so therapierten Menschen konnte ein idealer INR-Wert erreicht werden. Der INR-Wert gibt an, wie schnell das Blut gerinnt. Der Zielbereich liegt zwischen dem Wert zwei und drei. Nebenwirkungen wie schwere Blutungen traten zwar auf, doch lag das Risiko nur zwischen 1,4 und 3,4 Prozent pro Jahr.

Demnach sind die älteren Untersuchungen nicht mehr relevant. Ihre überalterten Daten müssen durch die neuen Erkenntnisse ersetzt werden und das bedeutet, dass Vitamin-K-Antagonisten doch bei einem Vorhofflimmern zum Einsatz kommen sollten.