Mangel an Vitamin D und Diabetes Typ 1: Studie sieht einen Zusammenhang

Durch zu wenig Zeit im Freien weisen gut 62 Prozent der Jungen und Mädchen schlechte Vitamin-D-Werte auf

Von Cornelia Scherpe
9. Juni 2016

Vitamin D kann nahezu gar nicht über die Nahrung aufgenommen werden. Die Bildung erfolgt zu 90 Prozent in der Haut und wird durch UV-Strahlen angeregt. Daher führt wenig Aufenthalt im Freien auch schnell zu einem Mangel an Vitamin D. Viele Deutsche leiden vor allen Dingen im Winter daran und Kinderärzte beklagen einen Trend zu jungen Mangelpatienten.

Gut 62 Prozent der Jungen und Mädchen haben schlechte Vitamin-D-Werte. Grund ist viel Freizeit an PC, Spielekonsolen und vor dem TV statt im Freien.

Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel

Studien deuten darauf hin, dass ein Mangel an Vitamin D in jungen Jahren das Risiko auf Diabetes des Typ 1 erhöht. Bleibt der Vitaminspiegel zu lange unter dem Durchschnitt, verändert das offenbar die Produktion von Insulin im Körper. Auch die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber des Hormons Insulin verändert sich und damit der gesamte Zuckerstoffwechsel.

Das Risiko für Diabetes des Typ 1 steigt ersten Ergebnissen zufolge um das 4-Fache.

Vorsorge und Behandlung

Der Rat vieler Ärzte geht daher zur Blutuntersuchung. Eltern können beim Kinderarzt darum bitten, dass in einer Blutprobe der Vitamin-D-Wert gemessen wird. Allerdings wird diese Leistung bisher nur dann von den Krankenkassen getragen, wenn der Verdacht auf eine Knochenerweichung besteht. Handelt es sich "nur" um eine Kontrolle und damit Vorsorge, müssen Eltern die Leistung privat bezahlen.

Lohnenswert könnte dies dennoch sein, denn liegt ein Mangel vor, kann Vitamin D über den Arzt verschrieben werden. Bei kleinen Kindern erfolgt die Vergabe meist in Tropfenform, ältere Patienten bekommen Tabletten.