Stevia: Natürlicher Zuckerersatz oder künstliche Süßkraft?

Von Beke Enderstein
6. Juni 2014

Auch wenn Stevia einige Vorteile gegenüber herkömmlichem Kristallzucker aufweist, werden immer mehr Kritiken laut. Während die Zahnfreundlichkeit, der niedrige Kaloriengehalt und die höhere Süßkraft für Stevia als Zuckerersatzstoff sprechen, scheint es gerade in puncto Natürlichkeit Schwächen zu geben.

Denn laut der Hamburger Verbraucherzentrale läuft die Gewinnung nicht chemiefrei ab - es handelt sich demnach also nicht um ein reines Produkt zermahlener Blätter der Steviapflanze.

Gewinnung nur durch chemische Lösungsmittel möglich

Im Labor werden zur Produktion Lösungsmittel verwendet und erst dabei werden die intensiv süßlichen Inhaltsstoffe frei. Als Extrakt ist Stevia auch in der Lebensmittelindustrie gefragt - durch zusätzliches Anreichern mit Füllstoffen wie beispielsweise Maltodextrin ist es unter anderem für Backwaren, Süßigkeiten und Milchprodukte interessant.

Weil es noch keine ausreichenden Studienergebnisse gibt, sollte der Verzehr moderat bleiben - allerdings liegt die ungefähre Empfehlung bei maximal zehn Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht und diese Menge kann leicht erreicht werden. Entsprechend sollten Verbraucher lieber kritisch bleiben und Stevia nicht als reines, gesundes Naturprodukt sondern eher als künstlichen Süßstoff einschätzen.