Nahrungsergänzungsmittel mit Selen steigern das Risiko auf Prostatakrebs

Von Cornelia Scherpe
4. März 2014

Schon seit einiger Zeit stehen Nahrungsergänzungsmittel in der Kritik. Oft halten sie nicht, was sie versprechen und im schlimmsten Fall können sie der Gesundheit des Konsumenten sogar schaden.

Zusammenhang zwischen Nahrungsergänzungsmitteln und Selen

Durch zu hohe Mengen von Vitaminen und co. an jedem einzelnen Tag, kann der Organismus überfüllt werden und der Körper wird sogar anfälliger für manche Krankheiten. Nun haben Forscher die Nahrungsergänzungsmittel auch in einen Zusammenhang mit Prostatakrebs gebracht. Das oft in den Präparaten verwendete Selen kann demnach der kleinen Drüse beim Mann gefährlich werden.

An der Untersuchung hatten rund 35.000 Männer teilgenommen. Sie trägt den Namen "Selenium and Vitamin E Cancer Preven­tion Trial" und sollte zeigen, ob durch Selen und Vitamin E das Risiko auf Krebs gesenkt werden kann. 2008 musste die Untersuchung jedoch abgebrochen werden, da die Zwischenergebnisse ein negatives Bild zeigten, denn die Krebsfälle waren nicht zurückgegangen. Bei einer erneuten Betrachtung 2011 zeigte sich sogar, dass das eingenommen Vitamin E die Krebsfälle hatte steigen lassen. Die Männer hatten ein um 17 Prozent größeres Risiko auf Prostatakrebs.

Warnung vor sinnlosem Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln

Die jüngsten Auswertungen bescheinigen nun auch dem eingenommenen Selen eine Negativ-Wirkung. Hier war das Risiko im Vergleich zu den Männern in der Placebo-Gruppe sogar um 63 Prozent vergrößert. Betrachtete man nur die Gefahr für einen High-Grade-Tumor, so war das allgemeine Risiko noch weiter, um 111 Prozent, erhöht.

Die Forscher warnen daher wieder einmal ausdrücklich vor dem sinnlosen Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln. Gerade junge und gesunde Menschen sollten nicht falschen Werbeversprechen erliegen, denn sie könnten damit ihrer Gesundheit nachhaltig schaden. Noch längst sind nicht alle komplexen Wirkweisen im Körper erforscht und daher sollte weniger mehr sein. Nahrungsergänzungsmittel sollten kranken Menschen vorbehalten bleiben, die die Präparate nach ärztlicher Anweisung nehmen.