Risiko für die Gefäße - Kortison kann zu Thrombosen führen

Von Cornelia Scherpe
9. April 2013

Es gibt sehr viele Infektionen, die durch eine Behandlung mit Kortison gelindert und geheilt werden können. Kortison ist ein im Körper natürlich vorkommendes Hormon und wird in den Nebennieren produziert. Mediziner sind schon eine ganze Weile dazu in der Lage, das Hormon auch künstlich herzustellen und zur Therapie einzusetzen. Vor allen Dingen Entzündungen sollen so in den Griff bekommen werden.

Wie jedoch jedes Medikament, so haben auch Wirkstoffe auf Kortisonbasis diverse Nebenwirkungen. Eine neue Studie hat nun ein Problem erkannt, das bisher im Dunkeln geblieben war: Offenbar kann das Verabreichen von Kortison dazu führen, dass das Risiko für eine Thrombose steigt. Die Studie fand in Dänemark statt, da dort über das System der Identifikationsnummer auch genau verfolgt werden kann, welche Medikamente ein Mensch bekam und welche Klinikaufenthalte oder Krankheiten im Laufe seines Lebens wichtig waren.

Dabei kam heraus, dass im Jahr 2010 genau 3,5 Prozent aller Menschen in Dänemark mit dem Kortison-Medikament "Glukokortikoide" in Kontakt kamen. Dieses Mittel wird oft bei Asthma, COPD oder Krebs verschrieben. Die Forscher sahen sich 38.765 Patienten genauer an, die zwischen 2005 und 2011 eine Thrombose gehabt hatten, wegen der sie ins Krankenhaus mussten.

Dabei zeigte sich durch die statistische Auswertung, dass das Risiko besonders in den ersten drei Monaten der Kortison-Einnahme erhöht ist. Von 1.000 Menschen kommen 11 Personen mehr eine Thrombose als in einer Gruppe, die kein Kortison bekam. Die Gefahr steigt außerdem mit der Höhe der Dosis, was einen Zufall relativ ausschließt. Nach dem Absetzen der Medikamente geht das Risiko zeitnah wieder zurück.