Worin sich Bakterien und Viren voneinander unterscheiden

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
13. März 2013

Infektionskrankheiten entstehen durch Erreger. In den meisten Fällen sind dabei Bakterien oder Viren die Verursacher. Ob es sich beispielsweise bei einer schlimmen Erkältung um eine bakterielle oder eine Virusinfektion handelt, kann nur ein Arzt ermitteln; für den Patienten selbst heißt es lediglich: ich bin krank. Doch worin entscheiden sich die beiden Erregertypen eigentlich voneinander?

Ein Unterschied liegt im Aufbau der Erreger. Während Viren aus einem Erbgut, welches von Proteinen umgeben ist, bestehen, ist die Anatomie der Bakterien komplexer. Diese besitzen neben dem Erbgut zusätzlich Ribosomen und das Zytoplasma und sind zudem von einer Zellwand umschlossen. Durch diese Bestandteile können verschiedene Stoffwechselvorgänge ablaufen und die Bakterien können sich einfach vermehren. Außerdem können diese Erreger Hundert mal so groß werden wie Viren. Letztere kann man nur unter einem Elektronenmikroskop, Bakterien hingegen unter einem Lichtmikroskop erkennen.

Auch die Vermehrung beider Erregertypen läuft unterschiedlich ab. Bakterien werden durch ihren eigenen Stoffwechsel im Gegensatz zu Viren zu den Lebewesen gezählt. Für ihre Existenz benötigen sie je nach Art unterschiedliche Stoffe, wie zum Beispiel Sauerstoff, Schwefel oder auch lediglich Licht. Die Vermehrung findet durch Zellteilung statt. Viren hingegen benötigen dafür eine fremde Zelle, die so genannte Wirtszelle, in die sie ihr Erbgut einbringen, um das des Wirtes in ihres umzuwandeln.

Ebenfalls unterschiedlich ist die Behandlung von Bakterien- und Virusinfektionen. Bakterielle Erkrankungen werden mit Antibiotika behandelt. Diese Medikamente greifen die Zellwand der Erreger ab und führen somit zum Absterben. Die Therapie von Viruserkrankungen erfolgt meist lediglich durch die Behandlung der Symptome. Das was übrig bleibt, muss dann vom Immunsystem selbst bekämpft werden. Es gibt auch Virostatika, Mittel, welche verhindern, dass die Viren sich ausbreiten. Allerdings wurde bislang noch kein Medikament entwickelt, welche nur die Viren und nicht die körpereigenen Zellen angreift.