Weniger Infektionen auf der Kinderstation - Studie testet Chlorhexidin-Waschung

In den USA untersucht man den Nutzen einer Chlor­hexidin-Waschung gegen Bakteriämie

Von Cornelia Scherpe
1. Februar 2013

In vielen Krankenhäusern gibt es das Problem der sogenanntem Bakteriämie. Darunter versteht man das nur kurzzeitige Auftreten von körperfeindlichen Bakterien. Diese lassen sich zwar im Blut nachweisen, doch sie vermehren sich dort nicht und dringen folglich auch nicht in die Organe vor. Dennoch kann die Infektion gerade bei Menschen mit Krankheiten zu weiteren Problemen führen.

Chlor­hexidin-Waschung gegen Bakteriämie

In den USA wollte man daher in der Kinderabteilung testen, ob eine Chlor­hexidin-Waschung den jungen Patienten helfen kann. Die spezielle Waschung war als vorbeugende Maßnahme gedacht. Die teilnehmenden Kliniken sorgten dafür, dass die Kinder jeden Tag nicht nur normal gewaschen wurden, sondern auch Chlor­hexidin verwendet wurde, um die Bakterien auf der Haut gründlich zu beseitigen.

Die gesamte Studie dauerte sechs Monate an. Nach dem halben Jahr verglich man die erreichten Ziele mit den Daten von unbehandelten Kindern. Die Zahl der Bakteriämie hatte sich von 4,93 Fällen pro 1000 Tage auf 3,52 Fälle gesenkt. Dies entspricht einer Verminderung der Bakteriämie um immerhin 29 Prozent.

Verzerrte Ergebnisse

Die Daten sind allerdings nicht völlig zufriedenstellend, da nicht alle der Kinder mitmachen konnten. Man kam so nur auf 5.000 Teilnehmer, was der Studie zu wenig sind, um wirklich aussagekräftige Ergebnisse zu haben. Das Problem waren unter anderem die Eltern, von denen viele am Ende nicht ihre Zustimmung für die Arbeit mit dem Kind gaben.

Außerdem hatten gerade zum Zeitpunkt der Studie viele Kliniken ein neues System eingeführt, bei dem nur noch mit zentralvenösen Zugängen beim Patienten gearbeitet wird. Dies senkt ohnehin die Rate der Bakterieninfektionen und verzehrte damit aber das Ergebnis der Studie.