Neue Erkenntnisse über die Anheftung von Influenzaviren an ihre Wirtszellen

Forscher messen die Kraft, mit der sich Influenzaviren an ihre Wirtszellen heften

Von Melanie Ruch
3. September 2012

Viren können sich nicht eigenständig vermehren. Stattdessen heften sie sich an sogenannte Wirtszellen, deren Struktur sie für ihre Vermehrung verwenden. Forscher der Humboldt-Universität in Berlin haben nun die Kraft untersucht, mit der sich Influenzaviren an ihre Wirtszellen heften.

Untersuchung der Kraft, mit der sich Influenzaviren an die Wirtszelle heften

Die Forscher führten mit einer optischen Pinzette winzig kleine Kugeln, die mit Viren behaftet waren, an Wirtszellen heran, sodass diese andocken konnten. Anschließend zogen sie die Pinzette mit der Kugel wieder weg und maßen die Kraft, die die sogenannten Spikeproteine auf der Oberfläche der Viren aufwenden mussten, um an den Wirtszellen haften zu bleiben.

Diese Kraft betrug rund zehn Piconewton und ist vergleichbar mit der Kraft, die alle Menschen der Erde aufwenden müssten, um gemeinsam eine Ein-Euro-Münze anzuheben. Dies scheine zwar zunächst sehr wenig, doch immerhin müsse ein Virus schließlich gleichzeitig mehrere Bindungen zur Wirtszelle aufbauen, um sich stabil dort anzuheften, so die Forscher.

Die Wissenschaftler erhoffen sich durch ihren Versuch neue Erkenntnisse für die Blockierung der Virsuentwicklung im menschlichen Körper.