Forscher verstehen, wie Helicobacter pylori dem Magen schadet

Das Bakterium Helicobacter pylori greift die Magenschleimhaut an und kann dadurch Krebs auslösen

Von Cornelia Scherpe
28. August 2012

Im Verdauungssystem des Menschen leben viele Bakterien, die dort willkommene Gäste sind, denn sie schaden uns nicht, sondern helfen vielmehr bei der Verdauung. Bei Helicobacter pylori ist das jedoch nicht der Fall. Hier handelt es sich tatsächlich um ein schädliches Stäbchenbakterium.

Gesundheitliche Schäden durch Magenbakterium

Es besiedelt den Magen und greift dort die Zellen der Schleimhaut an. Was zunächst ohne Symptome verläuft, kann einen langfristigen Schaden mit sich bringen, denn bis zu 20 Prozent der Patienten entwickeln mit der Zeit Geschwüre. Diese können im Magen selbst oder im Zwölffingerdarm auftreten und erhöhen gleichzeitig das Risiko auf Krebs.

Wie genau Helicobacter pylori die Entzündungen heraufbeschwört, war bisher nicht klar, doch deutsche Forscher lösen nun das Rätsel. In München fand man heraus, dass ein einzelnes Protein die Hauptverantwortung trägt.

Protein wirkt als Giftstoff und ist Auslöser potentieller Mutationen

"CagA" kommt in jedem dieser Stäbchenbakterien vor, es kann aber in verschiedener Ausprägung vorliegen. Das entscheidet im Wesentlichen darüber, wie schlimm es die Schleimhaut treffen wird, denn das CagA-Eiweiß ist ein Giftstoff. Es wird von den Bakterien abgegeben und stört die Weiterleitung von Signalen in den Zellen der Schleimhaut. Das Bakterium dockt sich zunächst an die Wirtszellen an und injiziert das giftige Eiweiß direkt in die Zelle hinein.

Dadurch kommt es auf der Zellebene zu "Missverständnissen", was durchaus bösartige Mutationen zur Folge haben kann.