Das Bakterium Clostridium difficile - Infektionen werden gefährlicher

Von Cornelia Scherpe
14. Juni 2012

Bei dem Erreger "Clostridium difficile" handelt es sich um ein sogenanntes Stäbchenbakterium. Es ist in vielen Krankenhäusern zuhause und befällt den Darmtrakt eines Menschen.

Für Gesunde ist es dabei völlig harmlos, doch wer gerade aus anderen Gründen unter der Einnahme von Antibiotika steht, für den kann es gefährlich werden. Durch die Mittel fühlt sich das Bakterium ebenfalls angegriffen und beginnt sich stärker zu vermehren. Dabei sorgt es für die Produktion von Giften, was den Magen-Darm-Trakt empfindlich machen kann. Wird die Toxizität zu groß, kann das zu so starkem Durchfall führen, dass der Patient in einen lebensgefährlichen Zustand gerät.

Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass diese Infektionen immer gefährlicher werden. Zum einen kommt es immer häufiger zu Infektionen und zum anderen steigt die Zahl der Toxine an, die vom Bakterium ausgelöst werden. Da die Infektionen häufiger und die Verläufe der Krankheit schlimmer werden, muss man von einer allgemeinen Verschlimmerung ausgehen. Eine aktuelle Studie aus Finnland liefert dazu auch Zahlen. Die Fälle von gefährlicher Diarrhö durch den Erreger beliefen sich dort im Jahr 2008 auf 780 Stück. 111 dieser Fälle gingen auf eine hochansteckende Version des Bakteriums zurück. Das entspricht bereits 14,2 Prozent. Diese Erkrankungen führten in 20,7 Prozent der Fälle zum Tod des Betroffenen. Bei den "normalen" Erregern lag die Sterberate bei nur 8,5 Prozent.