MRSA - die Fälle der Antibiotika-Resistenz sind nicht so schlimm wie befürchtet

Von Cornelia Scherpe
30. Mai 2012

MRSA steht als Abkürzung für eine Bakterienart, die den Medizinern immer wieder Kopfschmerzen bereitet. Sogenannte "Staphylococcus aureus" leben in der Nasenschleimhaut des Menschen und sind eigentlich harmlos. Allerdings können Verletzungen dazu führen, dass die Bakterien aggressiv siedeln und es zu Entzündungen und Eiterbildung kommt. Viele dieser Infektionen lassen sich dann schwer behandeln, denn die meisten der Bakterien sind resistent gegenüber Antibiotika. Diese bösen Erreger nennt man dann MRSA.

Eine Möglichkeit haben die Mediziner aber, um dennoch gegen die Bakterien vorzugehen: das Spezial-Antibiotikum Vancomycin. Es kann die Erreger angreifen und ausrotten. Allerdings war es in der letzten Zeit auch zu Fällen einer Vancomycin-Resistenz gekommen.

Dass MRSA nun auch gegen diese letzte Geheimwaffe immun sein können, war in der Medizinerwelt eine unerfreuliche Sensation. Nähere Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass die wenigen bekannten Fälle nicht so schlimm sind wie befürchtet. Analysen zeigten, dass man nicht mit einer Ausbreitung dieser extrem resistenten Varianten rechnen muss. Die aktuell bekannten elf Fälle entstanden bei Patienten mit Mischinfektionen. Sie hatten weitere Erkrankungen, die offenbar die Mutation der Bakterien ermöglichten. Eine Ausbreitung auf einen großen Personenkreis halten die Mediziner daher für eher unwahrscheinlich.