Viren vielleicht noch gefährlicher, als bisher gedacht

Von Cornelia Scherpe
31. Januar 2012

Sie können dem Menschen das Leben mehr als unangenehm machen: Viren. Je nach Virenart und befallenem Organ kann ein leichter Schnupfen auftreten, können sich Herpesbläschen bilden oder aber ein Teil des Körpers lebensgefährlich erkranken.

Mediziner glauben nach neuesten Studien, dass die kleinen Erreger vielleicht sogar noch mehr Schaden anrichten können, als man bisher allgemein annimmt. In Griechenland haben Forscher die Bandscheiben von 16 Freiwilligen untersucht. Alle waren nur kurz vor der Studie deswegen operiert wurden.

Zudem untersuchte man Freiwillige, die einen Wirbelbruch erlitten hatten und deswegen auf dem OP-Tisch waren. Gleich bei 13 der 16 Bandscheiben-Patienten fand man im Anschluss an die OP Herpes-Viren im Körper. Bei der anderen Gruppe kam das Virus dagegen überhaupt nicht vor. Wie ist das zu erklären?

Die Forscher vermuten nun, dass die Viren nicht nur zu den bekannten Bläschen am Mund führen, sondern irgendwie auch die Bandscheiben angreifen. Zumindest als Risikofaktor kommen sie nun für die Forscher in Frage.

Obwohl Bandscheiben keine Adern besitzen, durch die Erreger über das Blut bis dorthin kommen können, wäre es gut denkbar, dass die Viren sich über das Gewebe selbst verbreiten. In der Kindheit gibt es zudem noch kleinere Blutgefäße in den Bandscheiben und die Viren könnten sich bereits früh ansiedeln und lange schlafen.