Vermehrt Infektionen mit dem RS-Virus in Heidelberg - auf der Krebsstation gibt es erste Tote

Von Cornelia Scherpe
25. Januar 2012

In Heidelberg treten seit der letzten Woche vermehrt Infektionen mit dem RS-Virus auf. In der Uniklinik vor Ort hat es sowohl Infektionen auf der Intensivstation gegeben, als auch in den zwei Krebsstationen.

Bisher zählt man 19 Fälle. Von den Patienten, die wegen Krebs stationär betreut wurden, verstarben bereits drei aufgrund der Infektion. Woher genau diese plötzlichen Infektionen mit dem RS-Virus kommen, weiß man bisher noch nicht. Dass diese Häufung jedoch mehr als ungewöhnlich ist, geben die Mediziner ehrlich zu. Allerdings ist seit dem 17. Januar kein neuer Fall hinzugekommen und zwei der Erkrankten konnten bereits wieder entlassen werden.

Die drei Todesfälle führt man auf das Zusammenspiel der Viren mit der Krebsbehandlung zurück. Normalerweise führen die RS-Viren bei einem gesunden Menschen nicht zum Tod. Am Ehesten entwickelt sich daraus ein normaler Schnupfen, eine Mittelohrentzündung oder eine akute Bronchitis. Gerade in Krankenhäusern kann diese Infektion aber schnell zur Katastrophe werden, da viele Menschen dort durch andere Krankheiten bereits ein geschwächtes Immunsystem haben. Derzeit müssen deswegen alle Mitarbeiter an der Klinik in Heidelberg einen Mundschutz und auch Schutzkleidung tragen.