Böse Nachbarschaftshilfe - Bakterien schließen sich im Körper mit Viren zusammen

Von Cornelia Scherpe
17. Oktober 2011

Im Körper des Menschen befinden sich beständig Bakterien. Viele von ihnen werden vom Immunsystem gut in Schach gehalten, andere benötigen wir sogar, um gesund zu sein - wie etwa Darmbakterien. Forscher in den USA haben nun aber herausgefunden, dass auch die harmlosen Bakterien schnell zu einem Problem werden können. Einige Bakterien auf den Schleimhäuten bieten eindringenden Viren nämlich Nachbarschaftshilfe an. Sie ermöglichen den gefährlichen Erregern in die Körperzellen einzudringen.

In einer Studie zeigte sich, dass die Rate der Infektion durch Viren steigt, wenn sich im Körper viele Bakterien befinden. Mäuse mit einer hohen Zahl Mikroben im Körper hatten eine Ansteckungsgefahr, die um das 500-fache höher war.

Doch warum helfen die Bakterien den Viren? Die Forscher beobachteten, dass die Bakterien ein Zuckermolekül an ihrer Oberfläche haben, das sich die Viren zu Nutze machen können. Wie genau das Molekül von den Viren benutzt wird, soll nun erforscht werden.