Überlisten der Abwehrkräfte - Forscher klären, warum Immunzellen den Viren sogar helfen

Von Cornelia Scherpe
27. Juli 2011

Das Immunsystem soll immer dann aktiv werden, wenn dem Körper Gefahr durch Bakterien, Viren und Co. droht. Nicht immer arbeitet es dabei aber so einwandfrei, dass jeder Erreger abgetötet wird.

Forscher konnten nun erstmals nachvollziehen, wie es manche Viren schaffen, die Barriere der Abwehr zu überwinden und im Körper zu siedeln. Ging man bisher davon aus, dass die Erreger wie "Trojaner" einen Computer befallen, kann man diese Theorie nun verwerfen.

Der Mechanismus wurde im Experiment mit intakten Schleimhautzellen entschlüsselt. Dafür nahmen Schweizer Forscher die Zellen aus der Lungenschleimhaut. Die Viren, die damit in Kontakt kamen, versuchten nun die Zellen zu infizieren. Dafür machten sie sich die sogenannten Fresszellen zu Nutze, die im Dienste unserer Abwehr stehen. Einige der Viren lassen sich bewusst von den Abwehrzellen fressen und produzieren so quasi im Inneren eine Substanz, die unsere Schleimhaut schwächt. Nachfolgende Viren haben es mit einer Besiedelung dann wesentlich einfacher.