Autoimmunerkrankungen könnten durch Bakterien oder Viren ausgelöst werden

Bakterien- oder Virenbestandteile könnten Autoimmunerkrankungen auslösen

Von Cornelia Scherpe
4. April 2011

Leidet ein Mensch unter einer Autoimmunerkrankung, so richtet sich sein Immunsystem gegen den eigenen Körper. Es ist eine Fehlleistung der Abwehrkräfte, die einen Feind sehen, wo keiner ist. So werden Abwehrstoffe gebildet, die dann körpereigene Elemente angreifen und auch zerstören. Bislang ist in der Medizin noch nicht erschöpfend geklärt, wieso das Immunsystem sich so irren kann. Eine neue These zur Auflösung des Rätsels stellt ein deutscher Forscher nun vor.

Er hält es für möglich, dass Viren und Bakterien eine Rolle bei der Entstehung der Krankheit spielen. Durch eine Infektion mit einem Erreger wird das Immunsystem aktiviert. Es gibt einige Erreger, deren Aufbaustruktur körpereigenen Bausteinen ähnelt. Ein Virus der Herpes-Familie, "Herpes-Simplex-Virus", hat beispielsweise Peptide, die einem menschlichen Eiweiß sehr ähnlich sind.

Erforschung der Ursache

Der Forscher hält es daher für möglich, dass unser Immunsystem Abwehrstoffe gegen das Virus bildet und dann das körpereigene Eiweiß aus Versehen mit in die Gruppe der Feinde aufnimmt. Auf Grund der Ähnlichkeit bleibt es dann langfristig als Feind gespeichert und wird immer wieder angegriffen - es entsteht eine Autoimmunerkrankung. Diese These soll nun weiter erforscht werden.