Medizinische Premiere - Forscher setzen Bakterien ein, um damit Viren zu bekämpfen

Genetisch veränderte Salmonellen-Bakterien im Kampf gegen Viren

Von Cornelia Scherpe
17. Februar 2011

Sowohl Viren als auch Bakterien können als Erreger für den Menschen sehr gefährlich werden. Verschiedenste Infektionskrankheiten können zur Gesundheits- und Lebensgefahr werden.

Viren gegen Salmonellen

Forscher aus den USA wollen nun Bakterien zu unseren Verbündeten machen, indem sie diese gegen Viren einsetzen. Dafür benutzen sie in aktuellen Tests Salmonellen.

Salmonellen können in Nahrungsmitteln auftreten und beim Menschen zu einer Nahrungsmittelvergiftung führen. Salmonellen können dabei gezielt Zellen in uns befallen. Diese Eigenschaft möchte man nutzen.

Die genveränderten Salmonellenbakterien

Das Forschungsteam hat dafür Salmonellen genetisch beeinflusst. Dies bewirkt, dass die Keime Viren angreifen, wenn sie auf sie treffen. Ist also eine Körperzelle von einem Virus befallen, so dringt das Bakterium in die Zelle ein und richtet sich dort gegen den zweiten Eindringling.

Erste Tierversuche haben gezeigt, dass die Mäuse eine tödlich Virusinfektion deutlich länger überlebten, wenn sie auch mit den genveränderten Salmonellen infiziert wurden. Ihnen blieben im Durchschnitt noch 50 Tage zu leben, während eine Kontrollgruppe ohne die Salmonellen bereits nach 25 Tagen verstarb.

Dies ist eine medizinische Premiere. Noch nie konnte eine Virusinfektion durch ein künstlich verändertes Bakterium bekämpft werden. Ob man Salmonellen auch benutzen kann, um die Viren komplett zu besiegen, wird nun erforscht.