Fluggäste bringen gefährliche Keime mit

Keime können mehrere Tage in Flugzeugkabinen überleben

Von Ingo Krüger
16. Januar 2015

Die Globalisierung führt dazu, dass sich immer mehr Krankheitserreger auf der Welt ausbreiten. In Flugzeugkabinen können Bakterien bis zu einer Woche überleben.

Keime auf Sitzen

Am längsten halten sie sich an den Taschen im Vordersitz. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftlern der US-amerikanischen Auburn University.

Gerade in Sitzen mit Stoffbezügen halten sich Keime besonders lange, Ledersitze sind weniger anfällig. Besonders gefährlich ist die Situation, wenn die Lüftung angeschaltet ist. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass sich Grippeviren dann über mehrere Sitzreihen ausbreiten können.

Antibiotikaresistente Bakterien vom Typ Staphylococcus aureus

Bei einer weiteren Analyse zeigte sich, dass ein multiresistenter Keim (MRSA) 168 Stunden auf der Tasche des Vordersitzes am Leben blieb. Dort befinden sich Infomaterial, Spucktüten und mitunter diverser Müll anderer Fluggäste.

Diese antibiotikaresistenten Bakterien vom Typ Staphylococcus aureus kommen heutzutage in der Umwelt häufig vor und sind als Krankenhauskeime gefürchtet. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können die Erreger schwere Entzündungen in Lunge, Harnwegen oder Wunden auslösen.

E.coli-Bakterien

Auch E.coli-Bakterien entdeckten die Forscher. Diese können Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen und hielten sich bis zu 96 Stunden auf der Armlehne. Von dort können sie auf die Hände von Reisenden gelangen und so weiter übertragen werden.

Verhaltenstipps der Experten

Um das Ansteckungsrisiko möglichst gering zu halten, wird empfohlen, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Experten weisen zudem darauf hin, dass sich trotz des weltweiten Flugverkehrs gefährliche Erkrankungen, wie etwa die Lungenkrankheit Sars im Jahr 2005, nicht zu einer Pandemie entwickeln konnten.