Bestimmte Bakterien verzögern Heilung der Haut: Langwierige Behandlung mit Antibiotika

Indem sie unterschiedliche Infektionen auslösen, verzögern MOTT die Heilung von Wunden

Von Nicole Freialdenhoven
19. Dezember 2014

Zur Gruppe der Mykobakterien gehören bekannte Krankheitserreger wie

  • das Mycobacterium tuberculosis, das die Tuberkulose verursacht, und
  • das Mycobakterium leprae, der Auslöser der früher weit verbreiteten und heute fast ausgerotteten Lepra

Daneben gibt es eine große Zahl Mykobakterien, die nicht wie der Tuberkulose-Erreger auf einen Wirt angewiesen sind und die frei in der Umwelt vorkommen. Zum Beispiel im Trinkwasser.

MOTT verzögern Wundheilung

Dermatologen weisen nun darauf hin, dass diese nicht-tuberkulösen Mykobakterien, kurz MOTT genannt, möglicherweise die Heilung von Wunden verzögern. Dies tun sie, indem sie unterschiedliche Infektionen auslösen.

Zu den drei identifizierten Typen gehören

  • krusten- oder geschwürbildende Knoten und Plaques
  • entzündliche Abszesse und Granuloma, oder
  • tiefe Infektionen wie Arthritis

Antibiotikum im Bedarfsfall

Besonders gefährdet sind Patienten, die immunsupprimierende Medikamente erhalten, z.B. nach einer Transplantation. Die Experten raten dazu, den Patienten bei schlecht heilenden Wunden auf MOTT zu untersuchen und im Bedarfsfall ein Antibiotikum für mehrere Monate zu verabreichen.

Dabei sollte die Behandlung auch über die Heilung hinaus noch zwei Monate fortgeführt werden. Somit kann ein möglicher Rückfall vermieden werden.