Schnelltests erleichtern Suche nach gefährlichen Keimen in Krankenhäusern

Um Staphylococcus aureus auf die Spur zu kommen, haben deutsche Wissenschaftler drei Schnelltests entwickelt

Von Ingo Krüger
10. Dezember 2014

Multiresistente Erreger sind im Krankenhaus eine große Gefahr für Patienten. Der MRSA-Keim ist für rund 18 Prozent aller Krankenhausinfektionen in Deutschland verantwortlich.

Um Staphylococcus aureus auf die Spur zu kommen, haben deutsche Wissenschaftler drei Schnelltests entwickelt. So wollen sie feststellen, ob ein Patient mit dem MRSA-Keim infiziert ist, denn in den meisten Fällen wird der Erreger ins Krankenhaus eingeschleppt.

Die PCR-Bestimmung

Bei der PCR-Bestimmung wird von der Haut eines Patienten ein Abstrich genommen und innerhalb von nicht mehr als drei Stunden analysiert. Dabei wird nach dem genetischen Fingerabdruck von MRSA gesucht. Der Test reagiert gezielt auf die Resistenzgene des Keims.

Das Lab-on-a-Chip-System

Ein Lab-on-a-Chip-System verfügt über die gesamte Funktionalität eines Labors auf einem nur plastikkartengroßen Kunststoffsubstrat. Dort finden umfangreiche biologische, chemische und physikalische Prozesse statt, die einen eventuellen Keimbefall in gut 30 Minuten anzeigen.

Die Teststreifen-Bestimmung

Das dritte Verfahren mit einem Teststreifen ähnelt dem Schwangerschaftstest. Diese Methode lässt sich auch von weniger geschultem Personal durchführen, ist aber noch nicht so genau wie die anderen beiden Kontrollmöglichkeiten.

Dafür liegen die Resultate schneller vor. Alle drei Keimbestimmungen sollen nun umfangreichen Praxistests in Krankenhäusern unterzogen werden.