Bakterien für die Gesundheit - Was die Mikroorganismen in und auf uns alles leisten

Von Cornelia Scherpe
12. September 2014

Die Vorstellung mag nicht die schönste sein, doch jeder Mensch hat Billionen von kleinen Lebewesen auf und in seinem Körper. Die vielen Mikroorganismen besiedeln uns bereits kurz nach der Geburt und die meisten bleiben für den Rest des Lebens.

Lebensnotwendige Helfer

Dies ist allerdings kein Grund zur Sorge, sondern vielmehr etwas sehr Gutes. Die Gemeinschaft aus Bakterien ist für ein gesundes Leben extrem wichtig. Schon seit einiger Zeit weiß man, dass ohne die Darmflora eine normale Ernährung gar nicht möglich wäre.

Durch die guten Bakterien wird die Nahrung mit verarbeitet, wichtige Nährstoffe gewonnen und damit auch das Immunsystem gestärkt. Doch wie wichtig die Mikroorganismen im Detail sind, wird jetzt erst langsam deutlich. Derzeit arbeiten Wissenschaftler an der Idee, die körpereigenen Bakterien im Kampf gegen Krankheiten einzusetzen.

Bakterien im Kampf gegen ihre Feinde

Bisherige Antibiotika können nicht zwischen gut und böse unterscheiden und töten nicht nur die Erreger der Infektion, sondern vernichten auch die körpereigenen Mikroorganismen. Diese dagegen sind in ihrem eigenen Kampf gegen böse Eindringlinge schon viel weiter.

Im Labor konnte man nachweisen, wie die natürlichen Bakterien des Darms, der Schleimhäute und der Haut gegen die Feinde vorgehen. Sie scheiden Substanzen aus, die genau wie Antibiotika wirken; sich dabei aber nur auf die Eindringlinge auswirken. Die guten Bakterien werden verschont und damit auch nicht das natürliche Gleichgewicht im Körper gestört.

In einer Analyse von 750 Proben fanden Forscher direkt 3.100 Gengruppen, die für diesen Kampf von den Bakterien genutzt werden. Dieses Wissen will man sich unbedingt aneignen und daraus neue Therapiestrategien entwickeln. Man ist davon überzeugt, dass die Humanmedizin gerade erst am Anfang steht,die Wichtigkeit der Bakterien in und auf dem Menschen zu verstehen und für sich zu nutzen.