Haustiere beliebte Wirte für Staphylokokken: Besitzer werden Erreger nicht los

Von Nicole Freialdenhoven
8. September 2014

Wenn sich der Mensch immer wieder mit Staphylokokken infiziert, könnten die Haustiere dran Schuld sein: Eine Untersuchung der Universität Cambridge in Großbritannien ergab nämlich, dass sich die Bakterien genauso gerne in Hunden, Katzen oder Vögeln einnisten wie in menschlichen Wirten. Für sie zählt nur, dass der Wirt ein Warmblütler ist.

Steckt sich ein Mensch also woanders mit Staphylokokken an, überträgt er die Keime zuhause ans Haustier. Hat er sich dann mit Antibiotika erfolgreich kuriert, können die Bakterien trotzdem wieder vom Tier auf den Menschen zurück wandern.

Forschung

Die Forscher analysierten dazu 42 Hunde und 4 Katzen, bei denen zuvor eine MRSA-Infektion festgestellt worden war und verglichen die Erreger mit denen von EMRSA 15, der am häufigsten beim Menschen vorkommenden Staphylokokken-Infektion. Dabei stellten sie fest, dass die Erreger lokaler Hunde und Menschen ähnlicher waren als die Erreger von Hunden aus verschiedenen Regionen.

Die Hunde konnten sich also beim Menschen anstecken und Menschen vermutlich auch bei Hunden.

Problem durch multiresistente Erreger

Dies bedeutet nicht nur, dass sich der Mensch immer wieder bei seinen Haustieren anstecken kann (sofern diese nicht direkt mitbehandelt werden), sondern auch, dass der Einsatz von Antibiotika in der Tiermast und in der Tiermedizin zu weiteren multiresistenten Erregern führt - die sich dann von den Tieren auf den Menschen weiter verbreiten und diesem gefährlich werden können.