Hartnäckige Streptokokken-Infektionen: Bakterien werden Stammgäste

Von Nicole Freialdenhoven
27. August 2014

Manche Menschen erkranken trotz einer Behandlung mit Antibiotika immer wieder an durch Streptokokken ausgelösten Infektionskrankheiten wie Mandelentzündungen und Scharlach. Diese Menschen sind jedoch keine Pechvögel, wie das Helmholtz-Institut für Infektionsforschung in Braunschweig nun in einer neuen Studie belegen konnte. Sie stellten fest, dass sich die Streptokokken dauerhaft in den menschlichen Zellen einnisten können und dort gewissermaßen mit dem Immunsystem Versteck spielen.

Bakterien nisten sich in menschlichen Zellen ein

Bislang war die Medizin davon ausgegangen, dass sich die Bakterien in der äußeren Zellschicht, den Epithelzellen, einnisten, doch nun zeigte sich, dass sie auch in den inneren Endothelzellen vorkommen, die die Innenseite der Blutgefäße auskleiden.

Normalerweise verhindern sie, dass Krankheitserreger von der Blutbahn ins Gewebe vordringen können, doch den Streptokokken gelingt es, diese Barriere zu überwinden.

Probleme bei der Behandlung

Die Bakterien nisten sich so in einem geschützten Bereich der Zellen ein, wo ihnen weder das menschliche Immunsystem noch Antibiotika wie Penicillin schaden können. Die versteckten Streptokokken können so im schlimmsten Fall zu gefährlichen Krankheiten wie der nekrotisierenden Fasziitis führen, bei der Haut und Bindegewebe absterben.

Die Forscher wollen nun in Erfahrung bringen, wie sich die Überlebensfähigkeit der Streptokokken auf den Krankheitsverlauf auswirkt um entsprechende Therapien entwickeln zu können.