Rapspflanzen als Eiweißquellen für die Ernährung der Weltbevölkerung

Ernährungswissenschaftler möchte Soja komplett durch heimisches Rapsprotein ersetzen

Von Max Staender
6. Februar 2013

Inzwischen leiden rund 500 Millionen Menschen weltweit an Eiweißmangel, was Erkrankungen wie Kwashiorkor zur Folge haben kann. Der Ernährungswissenschaftler Gerhard Jahreis von der Friedrich-Schiller-Universität Jena stellt deshalb zu Recht in Frage, ob man bei einer stetig steigenden Weltbevölkerung wertvolles pflanzliches Protein an Tiere verfüttern soll.

Rapseiweiß in der Tierfütterung

Während bei der Umwandlung in tierisches Protein knapp zwei drittel des des ursprünglichen Proteins verloren gehen, kann pflanzliches Eiweiß zu 100 Prozent genutzt werden. Hier könnte die Rapspflanze in Zukunft eine zentrale Rolle spielen, da jedes Jahr über 80 Millionen Tonnen Rapseiweiß geerntet und nur an Tiere verfüttert werden.

Rapsprotein in der menschlichen Ernährung

Allerdings könne man diese wertvolle Eiweißquelle laut Jahreis auch für die menschliche Ernährung erschließen. Da es zudem in der Bioverfügbarkeit keine Unterschiede zwischen Soja und Raps gibt, könne man das hauptsächlich in Südamerika angebaute Soja komplett durch heimisches Rapsprotein ersetzen.

Inzwischen gibt es in Deutschland einige Unternehmen, die das Rapsprotein durch Extraktion isolieren. Bislang wird der Einsatz von Rapsprotein in der menschlichen Ernährung allerdings durch die europäische Gesetzgebung verhindert.