Soja des Nordens - Blaue Lupine ersetzt immer mehr tierische Eiweiße in Lebensmitteln

Von Dörte Rösler
21. März 2014

Allergiker und Veganer wird es freuen: das Eiweiß aus der blauen Lupine kann tierische Proteine ersetzen.

Lebensmittel mit Lupinenproteinen

Wer laktosefreie Eiscreme, vegane Mayonnaise, Pasta und Kuchen ohne Ei kaufen möchte, findet im Supermarkt mittlerweile ein breites Sortiment an Produkten mit Lupinenprotein. Kalorienbewusste Kunden können zudem fettreduzierte Wurst kaufen. Ganz risikolos ist der Verzehr aber nicht.

Industrielle Herstellung im In-und Ausland

Die industrielle Gewinnung von pflanzlichen Proteinen aus der Blauen Lupine ist relativ neu. Im brandenburgischen Grimmen läuft die Produktion erst seit einem halben Jahr. Das in mehreren Stufen zu Pulver getrocknete Eiweiß findet jedoch immer mehr Abnehmer - als laktosefreier Milchersatz beim Edeka-Speiseeis "Lupinesse" ebenso wie in eifreien Nudeln oder fettreduzierter Leberwurst von Hersteller Greifen. Auch ausländische Firmen fragen an.

Entwickelt wurde die Technologie am Fraunhofer-Institut in Bayern, die Lizenz hält das Unternehmen Prolupin. Beide wissen um die Gefahren einer möglichen Lupineneiweiß-Allergie. Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung sind etwa Kreuzallergien mit Erdnuss nachgewiesen.

Allergiereaktionen gegen Lupinen

In Deutschland sind bisher drei Fälle nachgewiesen. Betroffene können nach dem Lupinen-Genuss unter Atemnot leiden - im Extremfall droht ein anaphylaktischer Schock. Prolupin schätzt das Risiko für allergische Reaktionen jedoch geringer ein als bei Soja. Dennoch wolle man die Entwicklung im Blick behalten.