Die operative Entfernung der Gebärmutter führt offenbar zu eisenhaltigen Ablagerungen im Gehirn

Forscher vermuten, dass das Ausbleiben der Menstruation weitreichende Spätfolgen birgt

Von Cornelia Scherpe
10. Oktober 2011

Der Mediziner spricht von einer "Hysterektomie", wenn einer Frau operativ die Gebärmutter entfernt wird. Forscher aus den USA haben nun entdeckt, dass der Eingriff eine bisher unbekannte und sehr ungewöhnliche Spätfolge hat.

Eisenablagerungen im Gehirn

Offenbar kann der Eingriff dazu führen, dass sich im Gehirn der Patientinnen später Eisen ablagert. Eisen ist für unseren Körper zwar sehr wichtig, ein Überangebot kann jedoch schnell zum Risiko werden. Oxidiert Eisen, so wird es giftig und kann Gewebe stark beschädigen. So zählt zu viel Eisen im Gehirn als Förderer von Alzheimer und Parkinson.

Wie kommt es zu den Ablagerungen?

Die Forscher vermuten, dass das Ausbleiben der Regelblutung nach der Operation daran schuld ist. Ohne Gebärmutter kommt es natürlich nicht mehr zu Menstruation. Diese aber sorgt während des gebärfähigen Alters dafür, dass auch Eisen aus dem Körper abtransportiert wird.

Wird die monatliche Blutung durch die Operation vorzeitig beendet, sammelt sich das Eisen. Zumindest war dies in der Studie mit 39 Frauen zu beobachten. 15 von ihnen hatten nach einer Hysterektomie keine Gebärmutter mehr.

Im Vergleich zu einer Gruppe von 54 Männern hatten die Frauen ohne Gebärmutter deutlich mehr Eisen in der weißen Hirnmasse, als ihre Geschlechtsgenossen ohne diese OP.