Zu viel Eisen steigert die Lust auf Essen

Das Verhältnis von Eisen und Leptin reguliert das Hungergefühl und den Appetit

Von Cornelia Scherpe
3. September 2015

Spurenelemente sind für ein gesundes Leben wichtig. Eines der bekanntesten dieser Gruppe ist Eisen und gerät erst in den Fokus, wenn ein Mensch zu wenig zu sich nimmt. Dann ist die Rede von Eisenmangel, der sich durch

bemerkbar macht. Allerdings gilt bei der Versorgung mit Eisen wie bei allen anderen Nährstoffen der Grundsatz: zu viel schadet ebenfalls. Tatsächlich kann man zu viel Eisen zu sich nehmen. Was dann passiert, hat eine aktuelle Studie untersucht.

Leptin und Eisen im Laborversuch

Die Forscher hatten mit Labormäusen gearbeitet und den gesunden Tieren sehr eisenreiche Nahrung gegeben. Das bewirkte, dass im Körper der Mäuse das Hormon Leptin in geringerem Maße produziert wurde. Im Vergleich zu einer normal gefütterten Gruppe sank der Wert im Schnitt um 40 Prozent und damit fast um die Hälfte.

Leptin ist als Botenstoff wichtig, um das Hungergefühl zu regulieren. Wird viel davon ausgeschüttet, steigt auch beim Menschen der Appetit. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass wenn zu viel Eisen in der Ernährung den Leptin-Wert senkt, der Betroffene um so mehr Lust auf Essen hat. Im Tierversuch wurde das auch deutlich. Die Mäuse hatten mehr Appetit und fraßen deutlich mehr als ihre Artgenossen.

Eisen als Appetitregulator

Auf den Menschen übertragen könnte das vor allen Dingen bei der Erforschung von Adipositas interessant sein. Fettleibige Menschen haben oft, auch nach eigener Angabe, das Gefühl für einen gesunden Appetit verloren. Sie essen häufiger und mehr als für den Körper gesund ist.

Es wäre denkbar, dass hierbei zu viel Eisen eine Rolle spielt. Da das Spurenelement nicht ausgeschieden wird, steigt mit den Jahren die Konzentration im Körper und der Leptin-Wert sinkt immer weiter. Es beginnt ein Teufelskreis.