Ist das gute Cholesterin jetzt auch böse?

Von Cornelia Scherpe
24. Mai 2012

Es gibt zwei Sorten von Cholesterin: das böse LDL-Cholesterin und seinen guten Bruder, das HDL-Cholesterin. Während man von dem einen im Grunde nicht genug im Körper haben kann, sollte man das andere eher meiden. Diese einfache Regel stellt eine aktuelle Studie nun aber in Frage. Das gute Cholesterin ist vielleicht gar nicht so nützlich, wie man bisher angenommen hatte.

Eigentlich ist LDL-Cholesterin schädlich, da es das Cholesterin dazu bringt, sich im menschlichem Körper anzureichern. So kann es zu hohen Blutfettwerten kommen, die die allgemeine Gesundheit gefährden. HDL-Cholesterien tut genau das Gegenteil, denn es sorgt für den Abtransport der Fette. Daher gilt es als beste Waffe gegen ungesunde Blutfettwerte. Davon ausgehend wollte man ein Mittel mit HDL-Cholesterin einsetzen, um die Menschen einer Risikogruppe vor einem Herzinfarkt zu bewahren.

In der Studie schlug dies mit dem extra entwickelten Wirkstoff Dalcetrapib jedoch fehlt. Ein wirklich schützender Effekt ließ sich bei dem guten Cholesterin gar nicht feststellen, vielmehr war das Gegenteil der Fall. Die Probanden der Studie erlitten nun noch öfter einen Infarkt. Wie kann das sein? Die Forscher wissen es nicht und haben aus Gründen der Sicherheit die Studie erst einmal beendet, um die Teilnehmer nicht weiter zu gefährden. Nun muss erforscht werden, ob gute Cholesterin jetzt auch böse ist.