Ernährungsforscher: Bei Cholesterin noch hoher Aufklärungsbedarf

Bewegung und das Verwenden von pflanzlichen Ölen tragen zur Vermeidung von Cholesterin bei

Von Frank Hertel
22. Juni 2011

Der 17. Juni ist der Tag des Cholesterins. Aus diesem Anlass hat das Meinungsforschungsinstitut "Forsa" eine Umfrage gemacht, die herausfand, was die Deutschen von Cholesterin wissen.

Meinungsumfrage zum Thema Cholesterin

91 Prozent glauben, es liege an der Ernährung, 22 Prozent vermuten genetische Veranlagung, 21 Prozent denken, nur Bewegungsmangel verursache einen zu hohen Cholesterinwert, den 43 Prozent für sehr gesundheitsgefährdend halten. Außerdem hätten sich 75 Prozent der Befragten den Cholesterinwert schon mal messen lassen. 71 Prozent glauben Butter sei sehr cholesterinlastig, 63 Prozent vermuten Eier wären es auch, nur 45 Prozent wissen, dass auch Innereien Cholesterin enthalten und 31 Prozent denken Nüsse seien cholesterinhaltig, was nicht stimmt. Auch Zucker ist völlig cholesterinfrei, aber 22 Prozent der Befragten sind vom Gegenteil überzeugt.

Professor Heiner Boing ist Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Er sieht nach wie vor großen Aufklärungsbedarf. Es stimme, dass man pflanzliche Öle, viele Ballaststoffe und Getreide essen sollte, aber dennoch wäre die Ernährung für den Cholesterinspiegel gar nicht so entscheidend, wie zum Beispiel Bewegung.

Einschränkung der Fettzufuhr und regelmäßige Bewegung

Auch ein Sprecher der Lipid-Liga in Wiesbaden sieht in der Bewegung den wichtigsten Cholesterin-Vermeider. Außerdem seien Nüsse ideal. Nüsse verminderten das Herzinfarkt-Risiko. Man solle auf natives Olivenöl oder Rapsöl umsteigen und die Fettzufuhr auf 60 Gramm pro Tag beschränken. Sehr gut sei es, zwei mal pro Woche Fisch wie Hering, Scholle oder Lachs zu essen, da sie viele Omega-3-Fettsäuren enthielten. Dagegen solle man gänzlich auf Produkte verzichten, auf denen "gehärtete Fette" oder "pflanzliche Fette, z.T gehärtet" steht.