Forscher klären, warum gutes HDL-Cholesterin Entzündungen aufhalten kann

Von Cornelia Scherpe
14. Januar 2014

Bei Cholesterin unterscheidet man HDL-Cholesterin und LDL-Cholesterin. Erstes wird umgangssprachlich auch gern "gutes" Cholesterin genannt, da es nachweislich die Gesundheit des Körpers unterstützt. Die zweite Form nennt man gern auch "böses" Cholesterin, seit bekannt ist, dass es zu Ablagerungen in den Blutgefäßen führen kann.

Forscherteam entschlüsselt molekularen Ablauf des LDL-Cholsterin Transports

Bislang war jedoch noch nicht ganz klar, warum HDL-Cholesterin so gesund ist. Man weiß, dass es zum einen das LDL-Cholesterin abtransportieren kann und zum anderen eine entzündungshemmende Eigenschaft hat. Doch wie das auf molekularer Ebene funktioniert, blieb schleierhaft. Diesen Schleier haben nun deutsche Forscher gelüftet. Gemeinsam mit einem internationalen Team suchten sie nach den entscheidenden Genen und wurden bei den Fresszellen des Immunsystems fündig.

Die Fresszellen haben abgespeichertes Wissen darüber, welche körperfeindlichen Substanzen dem Immunsystem bereits bekannt sind und können so Erreger schneller ausfindig machen und beseitigen. Das gefundene Gen ist entscheidend dafür, ob die "Verbrechersuche" schnell durchgeführt werden kann. Geht dies, ist eine nötige Entzündung kurz und auf ein Gebiet beschränkt. Gibt es Probleme, können Entzündungen ausarten und auch chronisch werden. Ob das Gen aber aktiv ist oder nicht, wird vom HDL-Cholesterin mit geregelt.

HDL-Cholesterin verhindert chronische Entzündungen

Wer viel HDL-Cholesterin im Körper hat, dessen Entzündungen laufen daher viel kontrollierter ab. Zu gefährlichen Entzündungen bis hin zur Sepsis kommt es nur dann, wenn der Körper eine sinnvolle Entzündung nicht im Rahmen halten kann und sie daher über ein Gebiet hinausgeht. Lokale Entzündungen sind dagegen für die Gesundheit sogar wichtig, da so Erreger abgetötet werden und erkranktes Gewebe ausgesondert werden kann.

HDL-Cholesterin sorgt dafür, dass keine zu weitreichenden und keine chronischen Entzündungen entstehen. Dabei ist aber nicht nur die Menge an HDL-Cholesterin im Blut wichtig, sondern auch die exakte Zusammensetzung. Daher war in Studien bisher auch die künstliche Vergabe von HDL-Cholesterin bei Patienten nicht ausreichend, um den schützenden Effekt zu provozieren.