LDL-Cholesterinspiegel - Merkmale, Funktion undunterschiedliche Werte

Beim LDL-Cholesterin handelt es sich umein Lipoprotein. Die Abkürzung steht für Low Densitiy Lipoprotein. Es transportiert Cholesterin im Blut. Man bezeichnet es allerdings auch als "schlechtes Cholesterin", da es eine Arteriosklerose begünstigt. Als Folge kann es zu weiteren Erkrankungen kommen. Lesen Sie über Merkmale, Funktion und unterschiedliche Werte des HDL-Cholesterinspiegels.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Bei Cholesterin, auch Cholesterol genannt, handelt es sich um ein Sterol, das einen wichtigen Bestandteil der Pflanzenmembran bildet. So sorgt der Naturstoff für eine höhere Stabilität der Membran und ist gemeinsam mit Proteinen für den Transport und Abtransport von Signalstoffen in die Zellmembran zuständig.

Im menschlichen Organismus sind ungefähr 140 Gramm Cholesterin enthalten. Rund 95 Prozent des Stoffes finden sich im Inneren der Zellen, da Cholesterin nicht wasserlöslich ist. Für einen Transport mit dem Blut bindet es sich an Lipoproteine an, die von unterschiedlicher Dichte sind.

Zu den wichtigsten Lipoproteinen zählen LDL und HDL. In diesem Artikel gehen wir auf den LDL-Cholesterinspiegel ein - alles Wissenswerte zum HDL-Cholesterin finden Sie hier.

Der LDL-Cholesterinspiegel (Low Density Lipoprotein) - Merkmale und Funktion

LDL steht für Low Density Lipoprotein. Dabei handelt es sich um einen Vertreter der Lipoproteine, der als Transportvehikel für Cholesterin und andere wasserunlösliche Substanzen fungiert.

Es handelt sich somit um eine Verbindung aus Fetten, zu denen auch Cholesterin gehört, sowie aus Eiweißen. Nur wenn eine solche "Verpackung" besteht, lassen sich wasserunlösliche Stoffe im Blut transportieren.

Zu den weiteren Lipoproteinen zählt neben HDL-Cholesterin auch VLDL-Cholesterin. Dies stellt eine Vorstufe für LDL dar. Zunächst wird VLDL produziert; dieses ist u.a. mit Cholesterin beladen. Über eine Zwischenstufe wird daraus durch den Triglyzerid-Abbau LDL-Cholesterin.

Das LDL befördert Cholesterin, das vom menschlichen Organismus selbst hergestellt wird, von der Leber zu den Gefäßen. Dabei zirkuliert es etwa fünf Tage lang im Blut.

LDL - "Schlechtes Cholesterin"

Das Cholesterin wird zur Herstellung unterschiedlicher Hormone sowie zum Aufbau der Zellmembran benötigt. Das LDL gilt als "schlechtes" Cholesterin, weil es sich beim Transport des Cholesterins in den Blutgefäßen ablagert, wodurch es zu Arterienverkalkung kommen kann.

In der Regel sorgen die Zellen für die Regulierung der Cholesterinaufnahme, indem bei einem Überschuss keine Rezeptoren mehr zur Verfügung gestellt werden. Zudem kommt es zur Hemmung der Herstellung von Cholesterin in der Leber, sobald die Konzentration im Blut ausreicht.

Fällt die LDL-Cholesterinkonzentration zu hoch aus, funktionieren die Mechanismen nicht mehr ausreichend. Das überschüssige Cholesterin lagert sich ab. Entsteht eine Arteriosklerose, können weitere Erkrankungen, darunter ein Schlaganfall oder Herzinfarkt, die Folge sein.

Wann werden die LDL-Cholesterinwerte bestimmt?

Die Bestimmung des LDL-Cholesterinwerts ist dann wichtig, wenn man das Risiko für eine Arteriosklerose abschätzen möchte. Ebenso, wenn der Verdacht auf Fettstoffwechselstörungen besteht, wird der Wert ermittelt. Des Weiteren stellt die Ermittlung des LDL-Cholesterinspiegels einen Teil der Erfolgskontrolle bei einer fettsenkenden Behandlung dar.

Blutwerte: Normwerte des LDL-Cholesterins

Für die Bestimmung des LDL-Cholesterinwerts ist eine Blutprobe, für die der Patient nüchtern sein muss, nötig. 16 Stunden vor dem Termin sollte nichts mehr gegessen oder getrunken werden.

Der LDL-Cholesterinspiegel gibt den LDL-Anteil des Cholesterins an. Wie hoch der LDL-Cholesterinspiegel ausfällt, ist von Alter und Geschlecht abhängig. So steigt der Spiegel bei Frauen im Alter schneller an als bei Männern.

Der LDL-Cholesterinspiegel sollte bei Erwachsenen weniger als 160 Milligramm pro Deziliiter Blut betragen. Bei zu hohen Werten erfolgt in der Regel eine zweite Probe - fällt diese normal aus, liegt kein Handlungsbedarf vor.

Arteriosklerose-Risiko-Index

Um das Risiko für Arteriosklerose zu ermitteln, bestimmt man den Quotienten aus LDL- und HDL-Cholesterin, den Arteriosklerose-Risiko-Index. Beträgt dieser weniger als zwei, besteht eine geringe Gefahr einer Arterienverkalkung. Bei einem Index von über vier ist das Risiko hoch.

Je niedriger der LDL-Cholesterinspiegel ist, desto besser.

LDL-Cholesterinwerte bei Babys, Kindern und Jugendlichen

Für Babys und Kleinkinder gelten folgende Normwerte:

  • Neugeborene :  59 - 217 mg/dl
  • Säuglinge: 45 - 117 mg/dl
  • Kleinkinder: 59 - 217 mg/dl

Auch ältere Kinder sowie Jugendliche weisen einen stärker schwankenden Wert auf als Erwachsene. Abhängig vom Geschlecht sowie der körperlichen Entwicklung kommt es zu Veränderungen.

Bis zum Alter von sechs bis sieben Jahren steigt der LDL-Cholesterinwert an, während der Pubertät sinkt er und danach kommt es erneut zu höheren Werten. Bei Mädchen findet sich in der Regel eine etwas höhere LDL-Konzentration als bei Jungen im selben Alter.

Als akzeptabel gelten Werte von weniger als 110 mg/dl bei Kindern und Jugendlichen. Grenzwertig erhöht sind sie bei 110 bis 129 und erhöht ist der LDL-Spiegel, wenn der Wert bei 130 und mehr liegt.

Zu niedrige LDL-Cholesterinwerte

Nur in seltenen Fällen kommt es zu erniedrigten LDL-Cholesterinwerten. Neben einer Mangelernährung, die jedoch in industrialisierten Ländern kaum auftritt, können

  • eine Überdosierung von Cholesterinsenkern
  • eine Leberschwäche
  • bestimmte Fettstoffwechselstörungen
  • Operationen oder
  • schwere Krankheiten wie Infektionen oder Krebs

die Ursache sein.

Zu hohe LDL-Cholesterinwerte

Ist das LDL-Cholesterin zu hoch, spricht man von einer Hypercholesterinämie, da ein Großteil des Gesamtcholesterins aus LDL besteht. Findet sich keine Grunderkrankung, wird dies als primäre Hypercholesterinämie bezeichnet.

Es gibt auch eine sekundäre Hypercholesteirnämie. In diesem Fall liegt meist ein ungesunder Lebensstil vor, bei dem Bewegungsmangel und eine erhöhte Fett- und Kalorienzufuhr typisch sind. Zu den weiteren möglichen Ursachen zählen

Möglichkeiten, das LDL-Cholesterin zu senken

Wenn das LDL-Cholesterin zu hoch ist, gilt es, die Werte zu senken, um eine mögliche Arteriosklerose zu verhindern. Auch weitere Folgeerkrankungen müssen vermieden werden.

Wichtig ist eine gesunde Ernährung, in der man möglichst wenige gesättigte Fette zu sich nimmt. Auch ausreichend Bewegung ist ein wichtiger Faktor. Besteht Übergewicht, ist es ratsam, dieses abzubauen.

Auf Nikotin und Alkohol sollte man bestenfalls verzichten. Bringen diese Maßnahmen keine Besserung, können auch Medikamente wie Cholesterinresorptionshemmer oder Statine verabreicht werden.