Die positive Wirkung von Ballaststoffen - Nahrungsfasern mit Multitalenten

Von Christine Krusberski
17. Juni 2014

Ballaststoffe sind echte Alleskönner, sie schützen vor Herzinfarkt, fördern eine gesunde Darmflora und entfalten ihre positive Wirkung in vielen anderen Bereichen des Körpers. Doch die heutige Ernährung ist nicht gerade ballaststoffreich und es mangelt an den wichtigen Nahrungsfasern. Ernährungsmediziner weisen darauf hin, dass Fertignahrungsmittel mit mehr Ballaststoffen angereichert werden sollten.

Appetitzügler und Cholesterinsenker

An der Berliner Charité wurden über viele Jahre Studien durchgeführt, die Ballaststoffen weit mehr positive Eigenschaften zuschreiben als bisher angenommen. Die Nahrungsfasern verbessern nicht nur den Stoffwechsel und minimieren das Darmkrebsrisiko, sondern wirken auch gegen Entzündungen der Lunge und senken das gefährliche LDL-Cholesterin.

Bei Versuchen mit Testmäusen zeigte sich, dass lösliche Ballaststoffe wie in Obst oder Gemüse sogar als Appetitzügler fungieren und bei den Nagetieren das Hungergefühl bremsten. Die Studienergebnisse belegen bisher allerdings nur die Wirkung bei Mäusen. Ob es sich beim Menschen ähnlich verhält, ist bis jetzt unklar. Doch eine Vielzahl anderer Untersuchungen lässt den Schluss zu, das Ballaststoffmangel zu Übergewicht führen kann und umgekehrt eine ballaststoffreiche Nahrung auch bei geringerer Kalorienaufnahme zu einem schnelleren Sättigungsgefühl führt.

Unlösliche Fasern als Schutz vor Schlaganfall

Neben den löslichen analysierten Forscher auch die Wirkung von unlöslichen Nahrungsfasern aus Getreide. Tests verdeutlichen einen Schutzeffekt im Zusammenhang mit Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Diabetes Typ 2. Ballaststoffe beugen außerdem der gefürchteten Arterienverkalkung vor und halten den Insulinspiegel in Schach.

Besonders wertvolle Ballaststoff-Lieferanten sind Vollkornbrot, Hafer, Haferkleie, Müsli, Gemüse und Obst. Ernährungsexperten empfehlen eine tägliche Ballaststoffaufnahme von 30 bis 40 Gramm. Allerdings erreichen die meisten Menschen mit der heutigen Nahrung meistens weniger als 20 Prozent. Deshalb sei es sinnvoll, die angebotenen Fertiglebensmittel mit mehr Ballaststoffen zu "veredeln". Noch gesünder sind gekochte Mahlzeiten aus frischen Nahrungsmitteln.