"Kann Spuren von Haselnüssen enthalten": Erstmals wichtige Grenzwerte ermittelt

Angaben zu Grenzwerten von Allergenen in Nahrungsmitteln sollen vereinheitlicht werden

Von Nicole Freialdenhoven
20. Januar 2015

Nahrungsmittelallergien greifen rasant um sich. Glaubt man so manchen Horrormeldungen in den Medien, genügt es bei einer starken Erdnussallergie schon, dass im Flugzeug fünf Reihen weiter jemand das Tütchen Erdnüsse aufreißt und verspeist, um einen akuten Erstickungsanfall zu erleiden.

Ermittlung von Grenzwerten

Wo gesundheitliche Probleme aufhören und Hysterie beginnt, ist schwer zu sagen. Britische Forscher der Manchester University haben nun versucht, Grenzen herauszufinden, ab denen bestimmte Allergene Reaktionen auslösen.

Als Richtlinie diente dazu die Menge, die bei zehn Prozent der empfindlichsten Testpersonen die ersten Reaktionen verursachten.

Für Erdnüsse, Haselnüsse und Sellerie lagen die Grenzwerte bei 1,6 und 10,1 Milligramm, während es bei Fischeiweiß 27,3 Milligramm und bei gekochten Shrimps 2,5 Gramm waren.

Folgen für Allergiker

Die Forscher hoffen, dass ihre Erkenntnisse von der Lebensmittelindustrie genutzt werden, um Angaben für Allergiker verlässlicher zu machen. Derzeit schränken sich viele Betroffene unnötig ein, weil sie nicht wissen, welche Mengen sie risikolos verzehren könnten.

Zwar sind Hersteller verpflichtet, auf Allergene als Zutaten hinzuweisen, doch Angaben wie "Kann Spuren von Haselnüssen enthalten" werden nicht einheitlich verwendet und sind auch nicht verpflichtend.